Ob beim Klettern in der Kita, während der Pause auf dem Schulhof oder nachmittags auf der Skaterbahn – kleine Entdecker und große Eroberer leben gefährlich: 80 Prozent aller Zahnunfälle gehen nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DZMK) auf ihr Konto. Besonders betroffen sind Acht- bis Zwölfjährige. Ihre Lieblingsopfer: die oberen Schneidezähne.
Die gute Nachricht: Zähne können nach einem Unfall in 80 bis 90 Prozent der Fälle wieder eingesetzt werden. Voraussetzung: Der Zahn bzw. das Zahnstück wird in der Zwischenzeit richtig aufbewahrt." Und dafür gibt es die perfekte Lösung: eine Zahnrettungsbox.
Erste Hilfe beim Zahnunfall: Diese vier Tipps sollten Sie kennen
- Entfernen Sie lose Zahnteile oder Zähne aus dem Mund. Zähne immer nur an der Krone anfassen, nie die Zahnwurzel
- Oft sieht es dramatischer aus als es ist. Das Gewebe im Mund- und Gesichtsbereich ist ausgesprochen gut durchblutet. Verletzungen können daher stark bluten. Pressen Sie ein sauberes Textilstück oder Mull auf die Wunde oder lassen Sie den Verletzten darauf beißen
- Legen Sie den Zahn am besten sofort in eine Zahnrettungsbox. Säubern oder desinfizieren Sie ihn auf keinen Fall. Ebenfalls tabu: Im Taschentuch lagern! Ist keine Zahnrettungsbox erreichbar, können Sie den Zahn in kalter H-Milch oder Frischhaltefolie für maximal 120 Minuten zwischenlagern
Warum die Zahnrettungsbox die beste Lösung ist
Ein ausgeschlagener Zahn kann nur dann wieder einheilen, wenn die empfindlichen Zellen an der Wurzelhaut erhalten bleiben. Bei einer falschen Lagerung sterben diese Zellen innerhalb kürzester Zeit ab. Deshalb enthält die Zahnrettungsbox ein Fläschchen mit spezieller Zellnährlösung. Sie sorgt dafür, dass Zahn und Zellen 24 bis maximal 48 Stunden lang gut versorgt sind.
Übrigens: Die Box dient nicht nur ganzen Zähnen als Auffangstation, sondern auch Zahnbruchstücken. Wichtig ist, dass die Lagertemperaturen zwischen mindestens -4 °C und maximal 25 °C beachtet werden.
Zahnrettungsboxen bekommen Sie in Apotheken, in Zahnarztpraxen oder in Online-Shops. Sie kosten ab zehn Euro. Noch besser ist es, wenn ausreichend Boxen an Orten mit Verletzungspotential schnell zugänglich sind, zum Beispiel in Grundschulen. Denn: Passiert ein solches Missgeschick, zählt jede Sekunde", erklärt Jörg Knieper vom Projekt Zahnrettungskonzept.info. Das Projekt klärt über Zahnunfälle und Zahnrettung auf und kümmert sich um die Verbreitung von Zahnrettungsboxen.
Wann Sie bei Zahnunfällen zum Zahnarzt gehen sollten
Zähne können durch einen Unfall erschüttert oder gelockert sein. Verlagerungen aus der Ursprungsposition sind ebenfalls möglich. Zudem können Zahnwurzeln gebrochen sein. Solche Verletzungen können Laien schlecht erkennen. Deshalb gilt: Nach jedem Zahnunfall den Zahnarzt aufsuchen. Das reduziert spätere Komplikationen.
Und wenn aus einem Zahnunfall eine Fehlstellung resultiert, kann es ein Fall für den Kieferorthopäden sein. Ihr erster Ansprechpartner ist auch hier Ihr Zahnarzt. Beruhigend zu wissen, dass wir bei unserem Zahnschutz auch an die Kieferorthopädie gedacht haben und je nach Tarif einen Großteil der Kosten übernehmen.
Quelle: SBK
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