Wie Fluorid und Xylit bei der Zahnpflege helfen können
Zähne putzen ist die eine Sache. Wer seine Zähne noch mehr schützen möchte, kann Fluorid und Xylit nutzen. Wir erläutern, was Sie dazu wissen sollten.
Nicht nur gründlich putzen: Wer seine Zähne noch mehr schützen möchte, kann Fluorid und Xylit nutzen. Beide Stoffe gibt es in Form verschiedener Produkte zu kaufen – aber sind die auch sinnvoll?
Fluorid bremst Karies
Säureattacken gibt es immer, wenn wir etwas Säurehaltiges gegessen haben, zum Beispiel einen Apfel oder einen Salat mit Vinaigrette. Fluorid bildet einen Schutz gegen Säureangriffe auf den Zahnschmelz.
Wer in regelmäßigen Abständen Fluorid nutzt, kann die Entstehung von Karies bremsen. Aber Vorsicht: Nicht jedes Fluoridprodukt ist für jeden sinnvoll. Besprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, was er für Ihr Kind empfiehlt. So gehen Sie sicher, dass Ihr Kind nicht mehr als die empfohlene Menge einnimmt.
Wenn Kinder zwei Jahre alt sind, können sie Zahnpasta-Reste ausspucken. Nehmen Sie eine erbsengroße Menge fluoridhaltige Zahnpasta, die 500 ppm Fluorid enthält, zum Zähneputzen. Zu viel Fluorid kann man daran erkennen, dass sich auf den Zähnen weiße Flecken bilden.
So wirkt Fluor: der Eiertest
Wie Fluor wirkt, zeigt der so genannte Eiertest: Man bestreicht ein Ei auf der einen Seite mit einem fluoridhaltigen Gel und taucht es in Essig-Essenz. Sehr schnell bilden sich auf der unbestrichenen Stelle viele kleine Blasen – die Schale wird sofort entkalkt. Ähnlich wie die Eierschale bestehen unsere Zähne hauptsächlich aus Kalk. Zurück zum Test: Aber: schon nach etwa fünf Minuten tauchen die Blasen auch auf der Fluorid-Seite auf. Man sieht: Der Schutz hält nicht ewig. Das soll nicht heißen, dass Fluoridschutz im Mund nach fünf Minuten verflogen ist. Wir tauchen unsere Zähne ja auch nicht in Essig-Essenz, was das Beispiel aber deutlich macht: Wir sollten den Schutz regelmäßig erneuern.
Fluoridgel einmal die Woche anwenden
Kommen dann die bleibenden Zähne, lohnt es sich, mit dem Fluoridschutz weiterzumachen – diesmal in Form von Gel und zwar einmal die Woche. Das Gel ist verschreibungspflichtig und wird für Kinder zwischen sechs bis 17 Jahren von manchen Krankenkassen bezahlt.
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Auch Erwachsene sollten das Gel einmal wöchentlich nutzen. Dadurch erzeugt man einen Depotschutz und sättigt die Zahnsubstanz. Übrigens: Fluorid hilft gegen Schmerzen, die mit freiliegenden Zahnhälsen einhergehen. Sind Sie betroffen, nutzen Sie eine Zahnpasta für empfindliche Zähne, die Fluorid und Kaliumnitrat enthält. Es muss aber keinesfalls die extrateure Hightech-Zahncreme sein.
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Fluorid ist kein Wundermittel
Die Schutzwirkung des Fluorids hat ihre Grenzen: Wer zum Beispiel oft zuckerfreie Bonbons lutscht, senkt damit den PH-Wert im Mund und bietet den Kariesbakterien Angriffsfläche. Zuckerhaltige Bonbons sind natürlich nicht besser. Und wer viel Zahnbelag hat, bei dem kommt das Fluorid gar nicht erst durch.
Am besten werden die Zähne mindestens zweimal am Tag – morgens und abends – sauber geputzt. Dann kann das Fluorid richtig gut wirken. Und wer täglich nicht mehr Zucker ist, als in einem Fruchtjoghurt enthalten ist, braucht auch kein Fluorid mehr, um die Zähne gesund zu halten.
Von Anfang an bestens geschützt
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Xylit gegen Zahnbelag?
Erstaunlicherweise soll ausgerechnet ein Zuckeraustauschstoff den Zähnen nützen. Die Rede ist von Xylit, der Grundlage all jener Kaugummis und Bonbons, die mit dem Prädikat „Zahnpflege“ werben. Xylit wird aus Holz oder Maispflanzen-Fasern gewonnen und enthält 40 Prozent weniger Kalorien als der übliche Haushaltszucker. Es hat etwas weniger Süßkraft, aber einen ähnlichen Geschmack und ist daher auch in vielen anderen Lebensmitteln zu finden. Zum Beispiel in Schokolade, Aufstrichen und Süßungsmitteln.
Eine Art Zucker – und nicht schädlich? Das liegt vor allem daran, dass der Haupt-Karieskeim, Streptococcus mutans, Xylit nicht verstoffwechselt. Das Bakterium verhungert im Prinzip. Hinzu kommt: Xylit fördert die Speichelbildung, vor allem, wenn man es als Kaugummi kaut. Das verhindert ein saures Klima im Mund. Und schließlich verlangsamt Xylit die Bildung von Zahnbelägen – eine der Hauptursachen von Karies.
Richtigen Zahnschutz kann man mit den Kaugummis aber nicht ersetzen. Der Nutzen von Xylit ist noch zu wenig erforscht. Von zehn Studien konnten nur zwei nachweisen, dass es tatsächlich gegen Karies hilft. Dennoch ist Xylit ist interessant für Menschen, die viele Zahnbeläge haben. Sie sollten sechs Kaugummis mit einem Gramm Xylit pro Stück pro Tag kauen. Wie viel Xylit in einem Kaugummi enthalten ist, steht auf der Verpackung. Die beste Zeit ist direkt nach dem Essen, damit die Bakterien keine Chance haben. Und für alle, für die Kaugummis ein Graus sind, gibt es Xylit auch in Form von Bonbons zum Lutschen oder als Pulver.
Quelle: SBK
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