Sport für Kinder: Wie Vereine ihr Angebot erweitern
Sport ist für alle da – und das vor allem im Verein. Grund genug, mit Sportangeboten nicht nur Groß, sondern auch Klein anzusprechen.
24.05.2022 • 3 min Lesezeit
Wieso man als Verein auch schon die Kleinen trainieren sollte
Auch wenn sich Sportvereine mit vielen ihrer Angebote direkt an Erwachsene richten: An Kursen für Kinder und Jugendliche sollte es in keinem Verein mangeln. Denn gerade hier kann von jung auf gelernt werden, wie man sich bewegt und dabei Spaß hat und gesund bleibt. Zudem spielen Sportvereine für Kinder und Jugendliche aus sozialer und pädagogischer Sicht eine enorm wichtige Rolle. Im sportlichen Wettkampf und im Zusammenspiel mit Gleichaltrigen können die Kids nämlich nicht nur ihre körperliche Leistungsfähigkeit austesten und ihre Grenzen ausloten, sondern auch mehr über Teamgeist, Toleranz und Integration lernen.
Und auch Sportvereine selbst können von der Einbindung von Kindern und Jugendlichen nur profitieren. Zum einen, weil Angebote für Groß und Klein den inklusiven Grundgedanken und den familiären Aspekt der Vereinsarbeit betonen – und zum anderen, weil die jungen Sportlerinnen und Sportler als Mitglieder geworben werden können, und dem Verein als Erwachsene im besten Fall lange treu bleiben. So pflegt der Verein nicht nur sein Image, sondern stellt sich auch langfristig für die Zukunft auf.
Warum ist Sport für Kinder wichtig?
Bewegung und Sport sind nicht nur im Alter wichtig, sondern insbesondere in der Kindheit und in der frühen Jugend. Durch Team- und Einzelsport schulen Kinder und Jugendliche frühzeitig ihre motorischen Fähigkeiten und legen die Grundlage für ein besseres Gleichgewicht und für gute Koordination. Zudem werden beim Sport die Muskulatur und die Knochen sowie das Immun- und Herzkreislaufsystem gestärkt. Gleichzeitig erhöht sich durch das Erlernen von komplizierten Bewegungsabläufen auch die kognitive Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen. Das heißt, ihr Gehirn ist in der Lage, sich flexibler auf bestimmte Herausforderungen einzustellen und schneller zu reagieren.
Nicht umsonst empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) deshalb, dass Kinder ab fünf Jahren bereits „eine tägliche Bewegungszeit von mindestens 60 Minuten im moderaten bis intensiven Bereich“ haben sollten. Für jüngere Kinder wird derweil eine Bewegungszeit von rund drei Stunden pro Tag empfohlen. Essenziell ist dabei auch, dass Erwachsene ihren Kindern Aktivität und Bewegungsfreude vorleben, zum Beispiel mit Fahrradtouren, Spielplatzausflügen und Spaziergängen. Die Angebote von Sportvereinen können hier einerseits genutzt werden, um die Bewegungsroutine der Kinder und Jugendlichen zu ergänzen – und andererseits, um Eltern zu entlasten.
Geeignete Sportarten für Kinder nach Alter
Eine kategorische Empfehlung dafür, welche Sportart Kinder in welchem Alter betreiben sollten, gibt es natürlich nicht. Trotzdem kann grundsätzlich festgehalten werden, dass viele Vereine spezielle Kurse für Kinder und Jugendliche in bestimmten Altersklassen anbieten. Eine kleine Auswahl von altersgerechten Sportarten bzw. Sportkursen haben wir hier für Sie zusammengestellt:
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Sport für Babys ab 3 Monaten
Für diese Altersklasse eignet sich vor allem das sogenannte Babyschwimmen. Dabei lernen Kinder erstmals ihre Bewegungsmöglichkeiten im Wasser kennen. -
Sport für Kinder ab 2 Jahren
Beim Eltern-Kind-Turnen können Kleinkinder das Spielen mit dem Ball und simple Gymnastikübungen erlernen. -
Sport für Kinder ab 4 Jahren
In diesem Alter kommen für Kinder bereits das Radfahren und das Schwimmenlernen infrage. -
Sport für Kinder ab 5 Jahren
Ab jetzt können dank der fortgeschrittenen Motorik und Koordination auch andere Sportangebote wahrgenommen werden, zum Beispiel Fußball, Tanzen, Judo oder Leichtathletik. -
Sport für Kinder ab 7 Jahren
Nun kommen auch andere Einzel-, Team- und Kontaktsportarten wie Handball, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Basketball oder Reiten infrage. -
Sport für Kinder ab 10 Jahren
Ab diesem Alter können Sportvereine Kinder an Leichtathletik als Wettkampfsport heranführen.
Kinderschutz: Welche Voraussetzungen gibt es für Vereine, um Sportangebote für Kinder anzubieten?
Auch wenn das Anbieten von Kinder- und Jugendsport für Vereine immer häufiger zum Alltag gehört: Nicht vergessen werden sollten dabei gewisse Standards, Pflichten und Sicherheitsvorkehrungen. Denn werden Kinder und Jugendliche in das Vereinsleben integriert, muss ihr Wohlbefinden und Schutz immer an oberster Stelle stehen.
Garantieren sollte ein Verein deshalb zunächst, dass seine Sportangebote für Heranwachsende auch den Kinderschutz im Auge haben. So sollte im Jugendbereich beispielsweise nur fachlich geeignetes Personal mit den entsprechenden pädagogischen Qualifikationen eingesetzt werden. Nicht zuletzt, weil Übungsleiterinnen und Übungsleiter im Rahmen der Vereinsarbeit die Aufsichtspflicht innehaben. Zu einer notwendigen Überprüfung ihres Hintergrunds gehört auch die Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses.
Unabdingbar ist darüber hinaus auch das Aufstellen eines Kinderschutzkonzepts für den Verein. Dazu gehören die Ernennung eines oder einer Kinderschutzbeauftragten (oder mehrerer), die Erarbeitung eines Verhaltenskodex gegenüber Kindern und Jugendlichen und das Abhalten von entsprechenden Informationsveranstaltungen. In dem Verhaltenskodex sollte der Verein unter anderem Stellung dazu nehmen, wie er Schaden von Kindern und Jugendlichen abwenden will, welche Vorkehrungen und Maßnahmen er zur Prävention von sexuellen Übergriffen trifft und welche Richtlinien und Zuständigkeiten für den Krisenfall gelten.
Qualifizierte Übungsleiter für Kinder- und Jugendsport einstellen
Wenn ein Verein Sportangebote für Kinder und Jugendliche anbietet, dann braucht er dafür qualifiziertes Personal. Nicht zuletzt bzw. insbesondere deshalb, weil Eltern ihre Aufsichtspflicht für Kinder und Jugendliche beim Vereinssport an den Verein übertragen und dieser sie wiederum an seine Trainer und Übungsleiter delegiert. Wenn es jedoch zu einem Sportunfall kommt, oder dem Übungsleiter die Verletzung der Aufsichtspflicht vorgeworfen wird, steht die ARAG Sportversicherung dem Übungsleiter zur Seite.
Übungsleiterinnen und Übungsleiter sollten über den nötigen fachlichen Hintergrund verfügen, Berufserfahrung bzw. Lehrerfahrung mitbringen und Spaß daran haben, mit Menschen zu arbeiten. Eine Grundlage für diese Qualifikationen bieten die sogenannten Übungsleiterscheine (A, B und C), die über die jeweiligen Landes- und Regionalverbände erworben werden können. In den entsprechenden Kursen lernen Bewerber unter anderem mehr über die Vermittlung von sportartübergreifenden Kenntnissen, über die Entwicklung verschiedener Sportangebote und über pädagogische Fähigkeiten.
Gerade kleinere Vereine haben angesichts schlechter finanzieller Ausstattung jedoch oftmals Probleme, qualifizierte Übungsleiterinnen und Übungsleiter einzustellen. Hier kann es sich deshalb lohnen, Förderungen wahrzunehmen und entsprechende Anträge zu stellen. Gerade für die Übungsarbeit werden von den Landessportbünden nämlich immer wieder Fördertöpfe und Zuschüsse bereitgestellt.
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