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Draußen lacht die Sonne. In vielen Sporthallen ist es deshalb warm und stickig. Die Lösung: Das Sportprogramm einfach ins Freie verlagern. Was Sie als Übungsleitung bei einem Outdoortraining beachten müssen, haben wir Ihnen hier zusammengefasst.

Auf den Punkt

 
  • Outdoortraining hat zahlreiche Vorteile und Sie fördern den Spaßfaktor, wenn Sie Ihr Terrain wechseln. Es eignen sich neben normalen Sportplätzen auch Parks, Wälder oder andere freie Flächen.
  • Nutzen Sie Outdooreinheiten, um das Gemeinschaftsgefühl in Ihrer Gruppe zu stärken.
  • Vereinsmitglieder sind über die ARAG Sportversicherung auch im öffentlichen Raum versichert. Stimmen Sie sich vor Einheiten im Freien zusätzlich mit Ihrem Vereinsvorstand ab.
  • Nutzen Sie am besten Geräte, die Sie und Ihre Teilnehmenden selbst mitbringen können, wenn es draußen keine Lagermöglichkeiten gibt.
  • Verweisen Sie unbedingt darauf, ausreichend Wasser und geeignete Kleidung dabei zu haben.

Körperliche und mentale Gesundheit durch Outdoortraining fördern

Outdoortraining hat viele positive Effekte. Die Bewegung in der Natur und der Wechsel der Umgebung können unterstützend wirken, Stress effizient abzubauen. An der frischen Luft zu trainieren kann sich zudem vorteilhaft auf die Lungenfunktion und die Sauerstoffversorgung auswirken. Beim Outdoorsport wird der Vitamin-D-Speicher aufgefüllt, was wiederum das Immun- und das Neuromuskuläre System stärkt. Außerdem werden durch das Verlassen der üblichen Trainingsstätte Konzentration, Spaß und sportliches Miteinander gefördert. Manche Menschen können sich in der Natur besser entspannen und sich für neue, innovative Ideen öffnen.

Hat sich eine Outdoorgruppe in Ihrem Verein etabliert, nutzen Sie das Training als gezielte Vorbereitung für gemeinsame Wettkämpfe. Großer Beliebtheit erfreuen sich Adventure Races und Hindernisläufe wie Spartan Races oder Tough Mudder. Das gewisse Etwas dabei ist, dass neben Kraft und Ausdauer die Teamarbeit im Vordergrund steht.

 

Trends – Neue Anreize durch Outdoortraining

Sportstätten und ihre Nutzungszeiten sind in vielen Regionen Deutschlands knapp. Viele Hallen sind beispielsweise renovierungsbedürftig oder besetzt durch nachmittägliche Bewegungsangebote von Ganztagsschulen. Sportvereine bekommen so immer weniger Sporthallenzeiten kommunaler Einrichtungen zugeteilt. Eine mögliche Lösung: Weichen Sie entweder ganz oder teilweise auf Outdoortraining aus. Erreichen Sie neue Vereinsmitglieder, indem Sie Trendsportarten in Ihrem Verein etablieren.

Für die Vereinsentwicklung ist Sport fernab der Hallen eine Möglichkeit, neue Angebote zu schaffen. Sportvereine können sich einiges vom informellen Sport abschauen: Neue Trends entwickeln sich zunächst in der Stadt oder in der Natur, bevor sie ihren Weg in die Vereine finden. Parkour, Discgolf, Slackline, Calisthenics, Outdoor-Yoga, Tischtennis-Rundlauf, Plogging oder Roundnet sind Beispiele dafür. Doch die Entwicklung ist auch umgekehrt denkbar. Kreative Sportraumnutzungskonzepte können von den Vereinen ausgehen: Je weniger Hallenzeiten zur Verfügung stehen, desto ideenreicher können Vereine ihre Sportangebote (weiter-)entwickeln.

Für manche Ehrenamtliche und Mitglieder sind solche Anreize attraktiver und Sie als Verein können sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

 

Wo findet man Räume fürs Outdoortraining?

Nutzen Sie Ihre Fantasie und suchen Sie auch nach unkonventionellen Raumlösungen. Es sind viele Möglichkeiten denkbar.

  • Sportplätze: Klassisches Outdoortraining können Sie auf Sportplätzen absolvieren. Neben Fußball, Rugby oder Hockey, können Sie die unterschiedlichsten Formate anbieten. Von Pilates über funktionales Training – nahezu alles ist auch draußen möglich. Vielleicht möchten Sie auch Sportarten miteinander kombinieren und so in den Austausch zwischen verschiedenen Gruppen kommen. Ideal ist zum Beispiel eine Kombination aus Fußball und Yoga.
  • Parks: In öffentlichen Parks haben Sie meistens ausreichend Platz, um in der Gruppe zu trainieren. In der freien Natur können Sie gemeinsam Walken, Laufen oder Workouts mit dem eigenen Körpergewicht durchführen. Mögen Sie anstrengende Outdoortrainings sind auch Bootcamps oder funktionelles Training beliebte Varianten. Zudem sind auch Pilates oder Yoga möglich. In Parks haben Sie darüber hinaus die Möglichkeit, Ihren eigenen Fitnessparcours mit verschiedenen Stationen aufzubauen, an denen Sie unterschiedliche Übungen vorgeben. Nutzen Sie dazu auch die Parkbänke. Diese müssen nicht nur als Ablage dienen. Halten Sie sie frei und führen Sie auf Ihnen Step-Ups, Trizepsdips oder Beinübungen durch. Baumstämme eignen sich für einige Kraftübungen. Häufig finden Sie in Parks auch angelegte Fitnessparcours, die Sie mit Ihrer Gruppe gemeinsam bewältigen können.Sind zusätzliche Berge oder Hügel vorhanden, können diese für anspruchsvollere Trainingseinheiten genutzt werden. Unebene und steile Oberflächen tragen dabei zur Intensitätssteigerung bei.
  • Wald: Haben Sie Wald- und Wanderwege in der Gegend, bieten sich Trailrunning oder ein Fahrradausflug an. Auch Trimm-Dich-Pfade können etwas Abwechslung bieten.
  • Parkplätze: Möchten Sie sonntags ein Outdoortraining ansetzen, eignen sich auch leere Parkplätze sehr gut. Dort sind diverse Aktivitäten denkbar.
  • Strände, Flüsse, Seen: Machen Sie Ausflüge oder etablieren Sie Wassersportangebote in Ihrem Verein. Möchten Sie nicht direkt ins kühle Nass eintauchen, können Sie an Land ein intensives Training gestalten und die Aussicht genießen. Zaubern Sie Ihren Mitgliedern mit Workouts im Sand ein Lächeln ins Gesicht. Auf dem unebenen Boden werden die Muskeln besonders gefordert.
 

Versicherungen und Genehmigungen beim Outdoortraining

Vereinsmitglieder sind über die ARAG Sportversicherung auch im öffentlichen Raum versichert.

Stimmen Sie sich mit Ihrem Vereinsvorstand ab, wenn Sie Outdoortrainings anbieten wollen. Da Vereinsvorstände gemäß §26 BGB als Vereinsvertretungen dienen, haben sie auch das Weisungsrecht. Ist Ihr Vorstand dagegen, können leider keine Einheiten draußen stattfinden. Ist Ihr Vorstand einverstanden, steht kreativen Angeboten nichts mehr im Weg.

Möchten Sie einfach auf der Wiese trainieren, brauchen Sie dafür keine Anmeldung beim Ordnungsamt. Dies ist nur bei größeren sportlichen Events wie „Sport im Park“ oder bei einer Vereinsfeier verpflichtend. Falls Sie trotzdem unsicher sind, wenden Sie sich an Ihr entsprechendes Ordnungsamt vor Ort.

Jegliche Nutzung von Musik muss bei der GEMA angemeldet werden. Achten Sie jedoch insbesondere draußen darauf, dass sich niemand durch zu laute Beschallung gestört fühlt.

 

Geräte im Outdoortraining

Es gibt viele Geräte, die Sie in Ihrem Outdoortraining nutzen können. Leicht zu handhaben sind alle Geräte, die Sie aus dem Vereinsheim oder die Teilnehmenden selbst mitbringen können. Das sind zum Beispiel Widerstandsbänder, Springseile, Bälle oder Yogamatten. Spannende sportliche Herausforderungen können Sie auch mit einer Slackline bieten, die Sie zwischen zwei Bäume spannen können. Diese sind vielfältig einsetzbar und Sie brauchen sich um die Aufbewahrung keine Sorgen zu machen.

Achten Sie bei der Lagerung von Geräten im Freien auf darauf, dass sie trocken und windgeschützt verstaut werden können. Prüfen Sie, ob wetterfeste Aufbewahrungslösungen, wie ein Schuppen, Gartenhaus oder abschließbare Boxen in Betracht gezogen werden können, falls Sie Kleingeräte nicht vor jeder Einheit mitbringen möchten.

Gibt es Aufbewahrungsmöglichkeiten, bringen Kettleballs, Hanteln oder Gewichtsscheiben neuen Schwung in Ihr Training. Neue Anreize schaffen können zusätzlich Hürden. Sie sind ideal für ein Agilitäts- oder Schnelligkeitstraining.

Bedenken Sie zudem die regelmäßige Prüfung der Geräte. Begutachten Sie die Materialien vor Ihren Einheiten und entsorgen Sie defektes Equipment fachgerecht. Pflegen Sie es gemäß den Herstellervorgaben, um die Lebensdauer zu verlängern. Benötigen Sie Unterstützung bei den einzelnen Prüfungen, wenden Sie sich an die unabhängige Stiftung Sicherheit im Sport.

 

Outdoortraining – aber sicher!

Die Verkehrssicherungspflicht ist beim Outdoortraining genauso zu beachten wie bei allen anderen Angeboten. Risiken bei Fitnesseinheiten im Freien können größer sein, weil die Fläche weniger gut einschätzbar ist. Beachten Sie deshalb unsere Tipps, um auf Nummer sicher zu gehen:

  • Nutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand und verweisen auf offensichtliche Gefahrenquellen.
  • Übermäßige Vorsicht muss nicht sein: Bei einem Waldlauf ist ein Hinweis ausreichend, dass der Boden uneben ist. Nicht jede einzelne Wurzel muss benannt werden, gerne aber besonders markante Stellen.
  • Haben Sie das Wetter im Blick. Achten Sie bei großer Hitze darauf, dass die Teilnehmenden ausreichend trinken. Eine Kopfbedeckung und Sonnencreme sind außerdem sinnvoll, wenn Sie bei direkter Sonneneinstrahlung Sport treiben wollen.
  • Bei Training im Dunkeln sollte auf reflektierende Kleidung zurückgegriffen werden. Ansonsten orientieren Sie sich immer am Zwiebelschalen-Look: nutzen Sie mehrere Kleidungsschichten übereinander, damit Sie im Bedarfsfall Kleidung ablegen können, aber nicht frieren.
  • Das Schuhwerk muss auf das jeweilige Angebot im Freien abgestimmt sein.
 
David Schulz

David Schulz

Diplom Sportwissenschaftler

  • Vorstandsmitglied Stiftung Sicherheit im Sport
  • Leiter der Auswertungsstelle für Sportunfälle bei der ARAG Sportversicherung
  • seit 2000 Experte für Sportunfallforschung und Sportunfallprävention

Ich engagiere mich seit vielen Jahren, damit Sporttreibende möglichst ohne Verletzungen fit und gesund in Bewegung bleiben können. Die meisten Sportverletzungen sind nämlich kein Pech, sondern haben Gründe, die beeinflussbar sind – z. B. durch Prävention. Dafür setze ich mich leidenschaftlich ein. Sie erreichen mich bei Fragen rund um einen sicheren Sport unter

schulz@sicherheit.sport

 

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