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Auf den Punkt

 
  • Während bei einer Sterilisation die Eileiter beziehungsweise die Samenleiter durchtrennt werden, werden bei einer Kastration die gesamten Hoden beziehungsweise Eierstöcke/Keimdrüsen entfernt.
  • Bei einer Kastration verändert sich der Hormonhaushalt des Tiers nachhaltig. Die Katze wird in der Regel friedlicher und häuslicher.
  • Eine Kastration wird heutzutage in den meisten Kleintierpraxen durchgeführt und gehört zum Standardrepertoire eines Tierarztes. Meist dauert sie nicht länger als eine halbe Stunde.
  • Eine bundesweite Kastrationspflicht gibt es in Deutschland nicht. Einige Städte und Gemeinden haben jedoch entsprechende Verordnungen erlassen.
 

Wieso sollte ich meine Katze kastrieren oder sterilisieren lassen?

Bei einer Kastration oder Sterilisation Ihrer Katze geht es vorrangig darum, eine unkontrollierte Fortpflanzung zu verhindern. Dies ist gerade deshalb wichtig, weil Katzen meist bereits vor der Vollendung ihres ersten Lebensjahres geschlechtsreif sind und im Schnitt zweimal pro Jahr werfen können. Bedenkt man dabei, dass Katzen pro Wurf zwischen zwei und sechs Kätzchen gebären, wird schnell klar: Ohne einen entsprechenden Eingriff riskieren Sie, dass sich Ihre Katzen in rasantem Tempo fortpflanzen.

Warum Sie Ihre Katze kastrieren lassen sollten
 

Kastrationspflicht für Katzen: Muss man eine Katze kastrieren?

In Deutschland existiert bislang keine bundesweite Kastrationspflicht für Katzen. Allerdings können Städte und Gemeinden dank einer Verordnungsermächtigung im Tierschutzgesetz selbst entscheiden, ob sie sogenannte Gefahrenabwehrverordnungen erlassen – etwa, um in Gebieten mit besonders vielen freilaufenden Katzen eine Kastrationspflicht durchzusetzen. Laut Angaben der Tierschutzorganisation PETA haben bislang rund 880 deutsche Städte und Gemeinden davon Gebrauch gemacht und verschiedene „Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungsverordnung für Katzen“ eingeführt. Dazu zählen unter anderem Wilhelmshaven, Bonn, Köln und Bremen.

 

Tierärztin Frau Dr. Gloßner klärt die wichtigsten Fragen zu Kastration und Sterilisation

Die erfahrene Tierärztin Dr. Gloßner erklärt den Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation und betont die Bedeutung der Kastration für Freigängerkatzen. Sie erläutert auch die Veränderungen im Verhalten der Katze nach dem Eingriff und die damit verbundenen Risiken.

 

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Ab wann sind Katzen geschlechtsreif?

Im Durchschnitt werden Katzen im Alter von sieben bis acht Monaten geschlechtsreif. Die tatsächliche Geschlechtsreife hängt im Einzelfall jedoch immer auch von der Jahreszeit, dem Gesundheitszustand und von der Rasse der Katze ab. So werden Langhaarkatzen beispielsweise in der Regel erst ab dem 11. Lebensmonat geschlechtsreif (und können teilweise sogar bis zum 21. Lebensmonat brauchen). Eine Siamkatze wiederum kann im Extremfall sogar schon vor dem sechsten Lebensmonat Nachwuchs bekommen.

 

Wann sollte ich meinen Kater/Katze kastrieren lassen?

Eine herkömmliche Kastration wird während der Pubertät der Katze durchgeführt, also im Alter zwischen 6 und 12 Monaten. Als Katzenbesitzer sollten Sie sich jedoch in jedem Fall von einem Tierarzt beraten lassen, um den bestmöglichen Zeitpunkt für den Eingriff festzulegen.

 

Was kostet eine Kastration bei Katzen?

Die Kosten für eine Kastration bei Katzen sind in der Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte (GOT) geregelt. Als einfacher Satz sind hier für eine Kastration derzeit 56,48 Euro angesetzt. Je nach Schwere des Falles, Zeitaufwand, Zeitpunkt der Behandlung (etwa in der Notdienstzeit) und anderen äußeren Rahmenbedingungen können Tierärzte für den Eingriff jedoch auch einen bis zu viermal höheren Betrag ansetzen, also bis zu 227,36 Euro. Dieser Posten macht allerdings nur einen kleinen Teil des Gesamtpreises der Kastration einer Katze aus. Hinzu kommen weitere Kosten wie zum Beispiel für Medikamente, Narkose, Verbrauchsmaterial und Nachsorge sowie zu Notdienstzeiten eine zusätzliche Gebühr von 50 Euro plus 19 Prozent Mehrwertsteuer. Die Kastration eines Katers ist günstiger.

 

Was kostet eine Sterilisation bei Katzen?

Die Kosten für eine Sterilisation und Kastration werden in der Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte gleichbehandelt. Auch bei einer Sterilisation hängen die endgültigen Kosten maßgeblich mit der Schwierigkeit des Falles (also beispielsweise mit Komplikationen) und dem Zeitpunkt der Behandlung (etwa zu Nacht- oder Notdienstzeiten) zusammen.

 
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Was ist der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation?

Während bei einer Sterilisation lediglich die Eileiter bei einer Katze beziehungsweise die Samenleiter bei einem Kater durchtrennt werden, werden bei einer Kastration die gesamten Hoden beziehungsweise Eierstöcke entfernt. So wird verhindert, dass die Geschlechtsorgane weiterhin Hormone produzieren. Da dies bei einer Sterilisation nicht der Fall ist, wird bei dieser nur verhindert, dass Samen- und Eizellen transportiert werden können. Der Hormonhaushalt Ihres Tieres bleibt somit bei der Sterillisation unverändert – und somit alle damit verbundenen Verhaltensweisen (Stichwort „Rolligkeit“).

Operativ unterscheiden sich die beiden Eingriffe derweil nicht dramatisch voneinander: Zwar ist sowohl für eine Sterilisation als auch für eine Kastration eine Vollnarkose notwendig, mittlerweile gelten beide Eingriffe für Tierärzte jedoch als Routineeingriffe.

 

Was wird bei einer Katzenkastration gemacht?

Bei einer Katzenkastration werden die Eierstöcke der Katze (und mitunter die Gebärmutter) beziehungsweise die Hoden des Katers entfernt. Bei der weiblichen Katze ist hierzu ein chirurgischer Eingriff mit Eröffnung der Bauchhöhle nötig. Beim Kater ist der Eingriff hingegen weniger invasiv und somit auch mit geringerem Aufwand verbunden.

Kastration bei einer Katze und einem Kater

Wie lange dauert eine Kastration bei Katzen?

Eine Kastration wird heutzutage in den meisten Kleintierpraxen durchgeführt und gehört zum Standardrepertoire eines Tierarztes. In der Regel dauert die Operation dementsprechend nicht länger als eine halbe Stunde.

 

Wie verläuft eine Sterilisation einer Katze?

Bei der Sterilisation werden die Eileiter der Katze beziehungsweise die Samenleiter des Katers je nach Art des Eingriffs entweder verschlossen, durchtrennt oder komplett entfernt. Anders als bei einer Kastration bleiben dem Tier hierbei die hormonproduzierenden Geschlechtsorgane (Hoden beziehungsweise Eierstöcke und Gebärmutter) erhalten.

Sterilisation bei einer Katze und einem Kater

Muss meine Katze vor der Sterilisation oder Kastration nüchtern sein?

Sowohl Katzen als auch Kater sollten vor einem operativen Eingriff wie einer Sterilisation oder Kastration nüchtern sein. Häufig empfehlen Tierärzte hierzu, das Tier rund 12 Stunden vor der Operation nicht mehr zu füttern. Kurz vor dem Eingriff (etwa 2 Stunden) sollte die Katze zudem keine Flüssigkeit mehr aufnehmen.

 

Was ist nach einer Kastration zu beachten?

Auch wenn eine Katzenkastration ein alltäglicher Eingriff ist, sollten Sie sich darauf einstellen, dass die Zeit einige Stunden nach der Operation für Ihr Tier gewöhnungsbedürftig sein kann. So wird Ihre Katze nach dem Aufwachen höchstwahrscheinlich noch träge und leicht desorientiert sein. Der veränderte Hormonhaushalt nach der Kastration kann sich in vielerlei Hinsicht positiv auf das Verhalten der Katze auswirken.

 

Wie lange dauert die Heilung?

Wie lange der Heilungsprozess nach einer Kastration dauert, kann nicht pauschal beziffert werden. Während der Wundschmerz und die Folgen der Narkose bei einigen Katzen schon nach wenigen Stunden abklingen, können sich die direkten Folgen der OP bei anderen über mehrere Tage bemerkbar machen. Wichtig ist deshalb, dass Sie direkt nach dem Eingriff ein genaues Auge auf Ihre Katze haben und etwaige gesundheitliche Probleme überwachen. Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Katze geraume Zeit nach der Operation trotz Medikation noch unter akuten Schmerzen leidet, sollten Sie in jedem Fall erneut Ihren Tierarzt aufsuchen.

 

Wie lange ist eine Halskrause nach Kastration nötig?

Eine Halskrause beziehungsweise ein Plastiktrichter ist nach einer Kastration deshalb nötig, weil Katzen dazu neigen, frische Wunden und Nähte mit ihrer Zunge oder ihren Zähnen zu bearbeiten. Dies kann schnell zu Entzündungen führen und die Wundheilung verlangsamen. Meist sind Halskrausen nur bei Kätzinnen nötig. Kater brauchen diesen in der Regel nicht. Die meisten Tierärzte empfehlen, die Halskrause nach der Operation für mindestens 7 bis 10 Tage anzuwenden. Kommt Ihre Katze mit dem Trichter jedoch absolut nicht zurecht oder schafft es, sich regelmäßig zu befreien, können Sie sich von Ihrem Tierarzt auch zu Alternativen beraten lassen. Mittlerweile gibt es weiche Halskrausen und Ganzkörperanzüge für Katzen, die ähnlich effektiv wirken und Ihre Katze im Zweifelsfall weniger stören.

 

Wann darf meine Katze nach der Kastration wieder raus?

Um Ihre Katze nach der Kastration vor äußeren Einflüssen, übermäßiger Verausgabung und auch vor anderen Katzen zu schützen, empfiehlt es sich, sie für 24 bis 48 Stunden im Haus zu behalten. Eine eiserne Regel ist das jedoch nicht. Verfügen Sie etwa über einen Garten, den die Katze nicht direkt verlassen kann, ist es kein Problem, ihr etwas Auslauf zu gestatten. Falls Ihre Katze allerdings noch eine Halskraue benötigt, sollte sie draußen nicht unbeaufsichtigt frei laufen. Durch den eingeschränkten Bewegungsradius kann es zu Unfällen kommen und die sperrige Krause kann an Ästen oder Zäunen hängenbleiben.

 

Katze nach Kastration alleine lassen

Ob man eine Katze nach dem Eingriff alleine lassen kann, hängt immer vom Einzelfall ab. Verhält sich das Tier nach wenigen Stunden wieder normal, isst und spielt wie sonst auch, ist sicher nichts gegen einen kurzen Trip zum Supermarkt oder gegen einen Kurzausflug einzuwenden. Merken Sie jedoch, dass die Katze noch unter Wundschmerz leidet oder seit der Operation verhaltensauffällig ist, schadet es nicht, sie etwas länger unter Beobachtung zu halten und an ihrer Seite zu bleiben.

 
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Wesensänderung nach Kastration: Katze ändert sich

Da sich durch eine Kastration der Hormonhaushalt Ihrer Katze verändert, ist es nicht ungewöhnlich, dass der Eingriff eine Wesensänderung zur Folge hat. Allzu große Sorgen um negative Konsequenzen sollten Sie sich jedoch nicht machen. Tatsächlich sind Katzen nach einer Kastration nur sehr selten langfristig aggressiver, ängstlicher, reizbarer oder launischer als zuvor. Im Gegenteil: Die meisten Katzen werden durch den veränderten Hormonhaushalt friedlicher, fauler, häuslicher und weniger streitlustig. Das heißt im Normalfall, dass Ihre Katze andere Tiere seltener anfaucht, weniger oft in Auseinandersetzungen mit ihnen gerät und daher die Verletzungs- und Infektionsgefahr sinkt.

 

Wie lange dauert die Hormonumstellung nach Kastration eines Katers?

Der Hormonhaushalt passt sich nach einer Kastration im Normalfall eher schleppend an. Statt einer Sache von Tagen handelt es sich hierbei eher um eine Frage von Wochen. Schreiben Sie scheinbare Verhaltensänderungen also nicht sofort der Kastration zu. Es gibt viele Faktoren wie Schmerzen oder eine störende Halskrause die Ihre Katze nach einer Kastration reizen und stressen können. Eine echte, hormonbedingte Veränderung des Verhaltens ist erst nach mehreren Wochen zu erkennen.

 

Ändert sich das Wachstum meiner Katze nach der Kastration?

Auch wenn derartige Gerüchte immer wieder in Internetforen und unter Katzenhaltern kursieren, einen nachhaltigen Einfluss auf das Wachstum einer Katze hat die Kastration nicht. Das belegen eine ganze Reihe von Langzeitstudien. Vielmehr ist, wenn überhaupt, sogar das Gegenteil der Fall. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse lassen vermuten, dass kastrierte Katzen (aufgrund der verringerten hormonellen Stressphase) etwas länger wachsen als nicht-kastrierte Katzen.

 

Futtermenge für kastrierte Katzen

Anders als mit dem Mythos des ausbleibenden Wachstums verhält es sich mit der unter Katzenbesitzern weit verbreiteten Sorge, dass die Tiere nach der Kastration unkontrolliert an Gewicht zulegen. Dieser Umstand ist nämlich – in gewissem Maße – tatsächlich wissenschaftlich belegt. Durch den veränderten Hormonhaushalt und den daran gekoppelten Stoffwechsel benötigen Katzen nach einer Kastration nur noch 75 bis 80 Prozent der üblichen Futtermenge. Werden sie also nach dem Eingriff weiterhin „normal“ weitergefüttert, kann das zu steigendem Gewicht und gesundheitlichen Problemen (etwa zu einem erhöhten Diabetes-Risiko) führen. Insbesondere, weil der Appetit der Tiere nicht nachlässt und sie gleichzeitig gemütlicher und häuslicher werden, sich also weniger körperlich betätigen.

Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, können Sie als Katzenbesitzer nach der Operation ganz einfache Maßnahmen ergreifen: Reduzieren Sie die Menge des Futters in Absprache mit dem Tierarzt einfach leicht und lassen Sie ein paar Leckerlis zwischendurch weg.

 
Gundula Glossner

Dr. Gundula Gloßner

Praktizierende Tierärztin

  • Tierärztin, Sanfte Tiermedizin
  • ARAG Tier-Expertin
  • Fast 20 Jahre Berufserfahrung

Als praktische Tierärztin vertrete ich die sanfte Tiermedizin. Ich betrachte meine vierbeinigen Patienten immer ganzheitlich und setzte darauf, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Dabei spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Unterstützend setze ich Physiotherapie, Osteopathie, Homöopathie und Akupunktur ein.

kontakt@sanftetiermedizin.de

 

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