Giftige und ungiftige Pflanzen für Katzen – Mit den richtigen Grünpflanzen dekorieren
03.08.2021 • 6 min Lesezeit
Warum fressen Katzen Gras und andere Pflanzen?
Dass Katzen Gras fressen, ist völlig normal und etwas ganz Natürliches. Durch das Verspeisen von Grünzeug kurbeln Katzen ihre Verdauung an. Das Gras hilft beispielsweise dabei, den Magen von Haaren zu reinigen, die sie bei der täglichen Fellpflege verschlucken. Zusätzlich hat das Fressen von Gras eine Reihe an gesundheitlichen Vorteilen: Es enthält viele Ballaststoffe und dient als eine Quelle für Mineralien und Vitamine wie Folsäure.
Da es sich also um einen angeborenen Instinkt der Vierbeiner handelt, vergreifen sich einige Katzen aus Unwissenheit an zum Teil giftigen Zimmerpflanzen. Gerade Wohnungskatzen, die eher selten im Freien umherstreifen, werden von neuen Dingen in den eigenen vier Wänden regelrecht angezogen: Zimmerpflanzen und Blumensträuße erregen Aufmerksamkeit und werden gerne mal angeknabbert – so wie die beliebte Goldfruchtpalme. Giftig für Katzen ist diese allerdings nicht. Die unberechenbare Neugier der Tiere kann jedoch schnell eine unschöne Wendung nehmen.
Wie kann ich meine Katzen von Pflanzen fernhalten? 3 Tipps
Um Ihren Stubentiger vor giftigen Zimmerpflanzen zu schützen, sollten Sie sich als Erstes gründlich über potenziell gefährliche Pflanzen informieren. Da Katzen gern an Grünzeug knabbern und auch vor giftigen Pflanzen nicht zurückweichen, sollten Sie sich diese am besten gar nicht erst anschaffen. Besitzen Sie bereits Pflanzen, von denen Sie Ihre Katze fernhalten müssen, folgen Sie den folgenden drei Tipps:
Nicht vergessen: Die Gefahr der Pflanzen geht nicht immer von ihren Inhaltsstoffen aus. Dornen und scharfkantige Blätter sind ebenfalls gefährlich und sorgen für Verletzungen an Fell und Pfoten.
Beliebte Zimmerpflanzen: Giftig oder ungiftig für Katzen?
Katzen fühlen sich vom Urban Jungle nahezu magisch angezogen. Kräftige Grüntöne sowie hängende Blätter und Ranken sind für die Fellnasen äußerst verlockend. Viele unserer gewöhnlichen Zier- und Zimmerpflanzen führen bei Katzen beim Verzehr allerdings zu Unwohlsein und manchmal sogar zur lebensbedrohlichen Vergiftung. Wir haben einige davon genauer unter die Lupe genommen.
Die Monstera Deliciosa, auch als Fensterblatt bekannt, zählt seit Langem zu den beliebtesten Zierpflanzen. Leider ist sie jedoch giftig für Katzen. Grund dafür ist der enthaltene Pflanzensaft. Wie bei allen Aronstabgewächsen befindet sich das Gift sowohl in den Wurzeln als auch in den Blättern und enthält gleich mehrere Stoffe, die für Katzen gefährlich sind. Dazu zählen toxische Kalziumoxalatkristalle, Oxalsäure und andere Bitterstoffe, die nach dem Verzehr rasch zu Vergiftungserscheinungen bei Katzen führen. Die majestätischen Blätter stellen für Katzen eine große Versuchung dar, an ihnen zu knabbern. Häufig kommt es zu Schluckbeschwerden, Erbrechen und Durchfall. Auch abgefallene und vertrocknete Blätter sollten daher rasch entsorgt werden.
Gut zu wissen:
Auch Monsteras, deren Früchte verzehrt werden können, sind für Katzen giftig, denn Blätter, Stiele und Wurzeln bleiben trotzdem toxisch für sie.
Die Aloe Vera ist für Katzen gleichermaßen gesund und giftig. Zum einen kann das bereinigte Gel aus der Pflanze, genau wie bei Menschen, bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden. Bei Insektenstichen oder kleineren Verletzungen wirkt Aloe-Gel schmerzlindernd, kühlend und zudem antibakteriell. Aloe Vera gibt es auch als Futterzusatz und es kann das Immunsystem mit Nährstoffen und Vitaminen unterstützen. Zusätzlich soll Aloe Vera Katzen beim Verdauen von Haaren helfen, was gerade beim Fellwechsel förderlich sein kann.
Auf der anderen Seite ist der in den Blättern der sogenannten Wüstenlilie enthaltene Stoff Aloin für Katzen äußerst giftig. Der Verzehr kann zu Durchfall, Krämpfen, Reizungen und Nierenschäden führen. Auch die Dornen der Pflanze sind gefährlich und bieten Verletzungspotenzial.
Drachenbäume sind für Katzen zwar nur leicht giftig, das macht sie aber nicht weniger gefährlich. Der rötliche Saft der Pflanze enthält eine so hohe Konzentration an Saponinen, dass der Verzehr gesundheitliche Auswirkungen auf Ihr Tier hat. Es kommt zu Durchfall, Schleimhautreizungen oder Ähnlichem – auch bei Katzen, die kerngesund und topfit sind. Grundsätzlich werden alle Teile wie Blüten, Blätter und Zweige des Drachenbaums als giftig eingestuft. Sollte Ihr Stubentiger mal daran knabbern, besteht jedoch keine akute Lebensgefahr. Bei häufigem Fressen über einen längeren Zeitraum kann es allerdings zur Speicherung der Saponine im Blut kommen: Dieser Vorgang hat Einfluss auf die Zahl der roten Blutkörperchen. Um auf der sicheren Seite zu sein, sind Drachenbäume außer Reichweite von Katzen zu halten.
Der Verzehr von Yucca kann bei Katzen zu Vergiftungserscheinungen führen, die sich durch Magen- oder Verdauungserkrankungen bemerkbar machen. Zu den Symptomen gehören u. a. Durchfall, was bis hin zu Nierenschäden führen kann. Zusätzlich zur möglichen Vergiftungsgefahr besitzt die Yucca Palme noch eine weitere Gefährdungsquelle: Scharfkantige Blätter. Katzen können sich leicht daran verletzen, wenn sie die Palme als Kratzbaum benutzen oder beim Verzehr Schnittwunden in Speiseröhre und Darm verursachen. Als Katzenbesitzer müssen Sie Yucca Palmen nicht unbedingt entfernen, da sich Katzen eher in seltenen Fällen an ihr zu schaffen machen. Beobachten Sie Ihren Stubentiger und entscheiden sie, je nach seinem Verhalten, ob Sie die Pflanzen in Ihrer Wohnung lassen. Mit einem Kratzbaum sind Sie allerdings auf der sicheren Seite und gehen kein Risiko ein.
Die Birkenfeige, besser bekannt als Ficus Benjamini, ist in vielen Haushalten zu finden. Die Pflanze überzeugt durch ihre Blätterpracht und ist pflegeleicht. Für uns Menschen schön anzusehen, aber für Katzen hochgiftig. Wie alle Ficus-Arten enthält der Ficus Benjamini einen giftigen Milchsaft. Dieser weiße Pflanzensaft besteht aus diversen Toxinen, sowie aus Harz und Kautschuk. Bereits kleine Mengen dieser Kombination reichen aus, um bei Katzen zu Beschwerden zu führen. Nach dem Verzehr von Blättern kann es zu Magen-Darm-Störungen, Übelkeit und Erbrechen kommen. Sollte Ihre Katze gleich mehrere Blätter verspeisen, kann dies zu Lähmungen bis hin zum Kreislaufkollaps führen. Da die Blätter des Ficus schnell dem Spieltrieb Ihrer Katze zum Opfer fallen, sollten Sie das Gewächs außer Reichweite oder in einem anderen, für die Katze unzugänglichen Raum unterbringen und lose Blätter stets entfernen.
Die Efeutute zählt ebenfalls zu den beliebtesten Zimmerpflanzen und ist in diversen Büros und Wohnungen zu finden. Auch sie gehört zur Familie der Aronstabgewächse und enthält eine Menge giftiger Inhaltsstoffe. In allen Teilen der Tute befinden sich nadelförmige Calciumoxalat-Kristalle, welche eine reizende Wirkung besitzen. Für Katzen ist dieser Stoff sogar giftig – insbesondere der Pflanzensaft sollte vermieden werden. Beim Kontakt mit der Haut oder gar beim Verschlucken von Pflanzenteilen, kann es zu Beschwerden und Vergiftungserscheinungen kommen.
Glücksfedern sind leicht giftige Pflanzen für Katzen. Hier gilt: Je kleiner der Körper, desto heftiger wirkt das Gift. Damit es allerdings zu Vergiftungserscheinungen kommt, müssen kleine Haustiere wie Katzen eine beachtliche Menge zu sich nehmen. Nach dem Anknabbern werden sie die Pflanze aufgrund ihres bitteren Geschmacks höchstwahrscheinlich in Ruhe lassen. Eine größere Gefahr für Ihre Katze stellt bei der Glücksfeder das überschüssige Gießwasser dar. Es kann gelöste Oxalsäure beinhalten und ist für manche Hauskatzen ein willkommener Durstlöscher aus dem Unterteller. Auch wenn die Konzentration eher gering ist, wird es doch unangenehm für Ihre Katze, das Gift zu verdauen. Zudem lässt das in allen Pflanzenteilen enthaltene Kalziumoxalat die Schleimhäute anschwellen und bereitet ein brennendes Gefühl. Um einem Schluck aus dem Untersetzer entgegenzuwirken, schaffen passende Übertöpfe Abhilfe und dämmen die Gefahr ein.
Welche Kräuter sind giftig für Katzen?
Frische Kräuter sind nicht nur eine geschmackliche Bereicherung fürs Essen, sie sind auch ein beliebter, natürlicher Akzent in Küche, Garten oder auf dem Balkon. Sogenannte Küchenkräuter können die Gesundheit Ihrer Katze unterstützen und bei kleinen Beschwerden eine sinnvolle Ergänzung zum Futter sein. Aber Vorsicht: Nicht alle Kräuter sind für Katzen verträglich.
- Petersilie kann für Katzen leicht giftig und in größeren Mengen harntreibend wirken. In der Regel besteht jedoch keine Gefahr für Katzen, wenn sie hin und wieder daran knabbern. Sie können die Kräuterpflanze also bedenkenlos in Ihrer Küche oder im Kräutergarten platzieren.
- Rosmarin ist bei vielen Katzen beliebt. Die Pflanze ist beim Verzehr ungefährlich und soll sogar entzündungshemmend wirken. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Stubentiger Rosmarin frisst, können Sie beruhigt bleiben.
- Basilikum ist für Katzen eher uninteressant. Der Geruch von ätherischen Ölen und die Form der Blätter hält sie wahrscheinlich fern. Auch von Basilikum geht für Katzen keine Gefahr aus, sollten sie mal ein Stück probieren.
- Dill wird gern dazu genutzt, Katzenfutter zu verfeinern. Dem Küchenkraut wird nachgesagt eine beruhigende Wirkung auf den Magen zu haben. Die Gefahr einer Vergiftung Ihrer Katze besteht also auch hier nicht.
- Schnittlauch hingegen stellt tatsächlich eine Gefahr für Katzen dar. Wie die meisten zwiebelartigen Gewächse enthält Schnittlauch die schwefelhaltige Aminosäure Alliin. So kann bereits eine kleine Menge Schnittlauch beim Verzehr schädlich auf Katzen wirken. Besonders gefährlich: Schnittlauch wird von Katzen oft mit Katzenminze verwechselt. Bewahren Sie diese Kräuter also unzugänglich für Ihren Vierbeiner auf.
Welches Katzengras ist das beste und was bewirkt es?
Katzengras ist eine natürliche und unbedenkliche Alternative zu Zimmerpflanzen. Wenn Sie Ihrer Katze eine bunte Mischung aus verschiedenen katzenfreundlichen Pflanzen zum Fressen bereitstellen, bleiben Ihre anderen Pflanzen verschont und Ihr Stubentiger gesund. Katzengras ist keine bestimmte Grassorte, sondern viel mehr eine Kombination aus verschiedenen grasähnlichen Pflanzen. Sie eignen sich ideal als Ergänzung zum Futter und stillen das Verlangen, Grünzeug zu fressen. Meist handelt es sich um einen Mix aus Getreidesorten, aber auch Grünlilien und Zyperngras sind keine Seltenheit.
- Weizengras wird oft speziell als Katzengras genannt. Es erfreut sich bei Katzen großer Beliebtheit. Besonders reine Hauskatzen mögen die Pflanze, da sie sonst nicht die Möglichkeit haben, Gras zu fressen.
- Zitronengras zählt ebenfalls zum Sortiment von Katzengras. Nicht alle Katzen mögen den Geruch und einige meiden die Pflanze komplett. Dennoch ist Zitronengras dank seiner antibakteriellen Wirkung eine gute Nahrungsergänzung.
- Katzenminze ist das bekannteste Kraut im Zusammenhang mit Katzen. Auf viele Katzen wirkt es berauschend und hat eine beruhigende Wirkung. Es kann in Stresssituationen hilfreich sein und mitunter den Appetit Ihrer Fellnase ankurbeln.
Was tun, wenn Ihre Katze eine Pflanze gefressen hat?
Sollte Ihre Katze trotz aller Vorsichtsmaßnahmen an einer Pflanze knabbern, suchen Sie unverzüglich einen Tierarzt auf. Nehmen Sie möglichst eine Probe der gefressenen Pflanze mit. So kann der Arzt gezielt handeln und besser einschätzen, wie und mit welcher Dosis eine Entgiftung am effektivsten durchgeführt wird. Auch wenn Sie Bissspuren an einer Pflanze entdecken und es Ihrer Katze scheinbar gut geht, sollten sie vorsorglich einen Tierarzt kontaktieren oder nutzen Sie die ARAG Tierarzt Hotline, um sich rund um die Uhr Rat von veterinärmedizinischen Fachleuten einzuholen.
Diese Symptome können auf eine Vergiftung hindeuten
Um zu erkennen, ob Ihre Katze an einer giftigen Pflanze geknabbert hat, zeigen sich in der Regel meist folgende Symptome:
- Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall
- Atemnot, Krämpfe, Lähmungserscheinungen oder Zittern
- Erhöhter Speichelfluss oder gereizte Mundschleimhäute
Könnte Sie auch interessieren
Zahnkrankheiten bei Katzen
Auch Katzen können unter Zahnschmerzen leiden: Häufig sind dabei Zahnstein, FORL und Zahnfleischentzündungen.
Nierenerkrankungen bei Katzen
Nierenleiden gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden von Hauskatzen. So erkennen Sie eine Erkrankung frühzeitig.