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Auf den Punkt

 
  • Das Training mit der Leine ist einer der wichtigsten Bestandteile der Hundeerziehung.
  • Bereits im frühen Alter sollten Sie Ihrem Welpen deshalb beibringen, Ihnen zu folgen. Helfen können dabei Leckerchen und Spielzeuge.
  • Beim Gehen an der Leine muss nicht nur der Hund, sondern auch der Halter Regeln befolgen: Bleiben Sie etwa immer sofort stehen, wenn ihr Hund an der Leine zerrt.
  • Fruchtet das Training nicht, dann können Sie sich an Experten wenden. Etwa an einen Tierarzt, einen Hundetrainer oder eine spezialisierte Hundeschule.
 

Was bedeutet Leinenführigkeit überhaupt?

Ein zentrales Thema bei der Erziehung von Welpen ist die sogenannte Leinenführigkeit. Mit dieser ist im Grunde nichts anderes gemeint als die Tatsache, dass der Hund nach und nach daran gewöhnt werden muss, an Ihrer Seite zu laufen – und dabei auch eine Leine zu tragen. Was erst einmal einfach klingt, entpuppt sich für viele Hundebesitzer nämlich schnell als echtes Problem. Denn wird der Hund nicht früh zum richtigen Umgang mit der Leine erzogen oder lernt beim Gassi gehen bereits im Welpenalter die falschen Verhaltensregeln, dann ist der Ärger vorprogrammiert.

 

Die Bedeutung des Gassigehens für Sie und Ihren Welpen

Die Leinenführigkeit zu trainieren ist sowohl für Ihren Hund als auch für Sie als Halter deshalb ein zentraler Baustein der Hundeerziehung, da der richtige Umgang mit der Leine das entspannte Gassigehen bedingt. Nur wenn Sie und Ihr Hund sich bei ihren täglichen Spaziergängen wohlfühlen, können diese ihren Zweck erfüllen. Vordergründig soll es bei der Gassirunde für beide Seiten um Stressabbau, Bewegung im Freien und die Pflege von sozialen Kontakten gehen. Also um Dinge, auf die Sie sich nicht konzentrieren können, wenn Ihr untrainierter Hund ständig an der Leine zieht – und Dinge, die Ihr Hund nicht genießen kann, wenn er sich von Ihrer Leinenführung eingeengt fühlt.

 

Leinenführigkeit trainieren mit Welpen: So funktioniert’s

Um die Leinenführigkeit zu trainieren, sollten Sie Ihrem Hund schon früh beibringen, Ihnen zu folgen. Locken Sie ihn dazu einfach mit Hundefutter oder Spielzeugen zu sich und versuchen Sie die Strecke, die er dabei zurücklegen muss, Schritt für Schritt zu verlängern. Ist der Hund einmal daran gewöhnt, dann können Sie ihm erstmals eine Leine anlegen. Wichtig ist hierbei, dass die Leine beim langsamen Gehen immer locker bleibt. Ist die Leine stramm, dann dürfen Sie nicht weitergehen und dem Hund auch nicht in die Richtung folgen, in die er zieht. Ansonsten vermitteln Sie dem Tier, dass es die Kontrolle hat und die Richtung vorgeben kann. Letzteres ist allerdings nur an einer lockeren Leine erlaubt. Sträubt sich Ihr Hund trotzdem, können Sie – wenn nötig – einmal mehr mit Leckerlis nachhelfen, um ihn zum Gang an der lockeren Leine zu motivieren. Nach und nach sollten Sie diesen Anreiz jedoch reduzieren, damit das Laufen an Ihrer Seite für den Hund zur Routine wird.

 

Mit Clickertraining Hunden Leinenführigkeit beibringen

Ein einfaches Instrument, um Ihren Hund an die Leine zu gewöhnen, ist der sogenannte Clicker. Dieses simple Gerät aus Kunststoff stößt auf Handdruck ein monotones „Klick-Klack“-Geräusch aus und führt in der Hundeerziehung immer wieder zu schnellen Erfolgen. Das Geheimnis: Da der Ton, den der Clicker macht, immer gleich ist, gewöhnen sich Hunde schneller an ihn als an das oftmals in unterschiedlichen Ton- und Stimmlagen vorgetragene Lob ihrer Halter. So lernen sie dann auch schneller, dass sie etwas richtig gemacht haben – und passen ihr Verhalten entsprechend an.

Dieses Prinzip lässt sich entsprechend auch beim Anlernen der Leinenführigkeit anwenden. Drücken Sie einfach immer dann auf den Clicker und verteilen Sie ein Leckerchen, wenn die Leine locker ist und durchhängt. Zieht der Hund an der Leine und will Sie zu einem Richtungswechsel zwingen, dann blockieren Sie den Hund, indem Sie einfach stehen bleiben und weisen den Hund mit ruhiger und sanfter Stimme zurecht. Den Clicker betätigen Sie dann erst wieder, wenn der Hund lockerlässt. Auf diese Art und Weise und mit einer gewissen Anzahl an Wiederholungen lernt das Tier, dass das Geräusch des Clickers etwas Positives ist und im besten Fall eine Belohnung ankündigt.

Clickertraining - Das Geräusch des Clickers mit etwas Positivem verbinden.
 

Welpe an Leine gewöhnen: 5 Tipps für das richtige Üben

Versagt Ihr Hund beim Leinenführigkeitstraining beziehungsweise macht nur langsame Fortschritte, dann kann das eine ganze Reihe von Gründen haben: Die meisten von diesen liegen in der Regel nicht beim Tier, sondern bei Ihnen als Halter. Achten Sie deshalb besonders darauf, dass Sie die folgenden Empfehlungen befolgen:

 

Suchen Sie sich einen ruhigen Ort

Finden Sie einen entspannten Ort für das Training, etwa eine leere Wiese oder einen weniger frequentierten Stadtpark. Hier kann sich Ihr Hund besser auf das Training konzentrieren als auf einem überfüllten Bürgersteig.

 
 

Gehen Sie mit gutem Beispiel voran

Ihr Hund reagiert sowohl auf verbale Kommandos als auch auf Ihre Körpersprache, wenn er neben Ihnen läuft. Bleiben Sie deshalb immer entspannt, aber legen Sie auch eine gewisse Konsequenz an den Tag, wenn das Tier nicht gehorcht.

 
 

Behalten Sie die Ruhe

Es bringt nichts, gegenüber Ihrem Hund laut zu werden oder ihn zu bestrafen. Verzichten Sie deshalb auf jegliche Disziplinarmaßnahmen, die über einen ernsten Tonfall hinausgehen. Sonst verursachen Sie bei dem Tier Angst, Stress und Überforderung.

 
 

Bleiben Sie stehen

Zerrt Ihr Hund an der Leine, dann bleiben Sie einfach stehen. Lassen Sie sich unter keinen Umständen vom Hund führen. Erst wenn die Leine wieder locker ist, lösen Sie Ihre Blockade und gehen weiter.

 
 

Steigern Sie das Trainingsniveau

Sind Sie sich sicher, dass Ihr Hund nun bereits für mehrere Minuten fehlerfrei neben Ihnen laufen kann, dann können Sie den Schwierigkeitsgrad des Trainings langsam steigern. Wählen Sie nun etwa einen Ort mit mehr Ablenkungen und vergrößern Sie die Abstände zwischen den Belohnungen.

 
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Welche Leine für Welpen?

Mit dem falschen Equipment machen Sie es Ihrem Hund schwieriger, Folge zu leisten. Besorgen Sie sich deshalb am besten eine Leine, deren Zug (oder deren Lockerheit) der Hund gut spüren kann. Zur richtigen Auswahl lassen Sie sich am besten in einem Fachgeschäft oder in einer Hundeschule beraten. Der Vorteil einer Schleppleine gegenüber einer Rollleine ist, dass die jungen Hunde so von Anfang an ein Gefühl dafür bekommen, wie weit sie sich von Ihrem Besitzer entfernen dürfen.

 

Halsband oder Geschirr für Welpen?

Auf lange Sicht ist es sicher gut, Hunde sowohl an ein Halsband als auch an ein Geschirr zu gewöhnen. Für Welpen hat ein Geschirr jedoch den schlagenden Vorteil, dass es das Gewicht des Leinenzugs auf den ganzen Körper des Hundes verteilt. Am Anfang eignet sich ein Geschirr auch besser, da Knorpel, Knochen und Muskulatur noch nicht ganz ausgewachsen sind. Zum Üben kann man auch beides anziehen, sollte aber den Leinenzug eher auf Seiten des Geschirrs halten.
Verwenden Sie statt eines Halsband also lieber ein Geschirr, solange der Hund nicht ausgewachsen ist! Ist Ihr Welpe noch nicht leinenführig und zieht regelmäßig an der Leine beziehungsweise sträubt sich, der von Ihnen vorgegebenen Richtung zu folgen, kann ein Halsband unangenehm für das Tier sein.
Seit der neuen Tierschutz-Hundeverordnung von 2022 sind Stachelhalsbänder oder andere schmerzhafte Mittel verboten.

 

Welpe will nicht Gassi gehen: Das sollten Sie tun

Manche Hunde sind bockiger als andere – und nicht jeder Welpe lässt sich mit Leckerchen und Clickertraining abspeisen, wenn es um die tägliche Übung mit der Leine geht. Stellen Sie früh fest, dass Ihr Welpe nicht Gassi gehen will an der Leine und Sie mit Ihrer Welpenerziehung an gewisse Grenzen stoßen oder Ihr Hund schlicht weitaus weniger lernwillig ist als seine gleichaltrigen Artgenossen, dann sollten Sie immer auch externen Rat suchen. Sprechen Sie beispielsweise mit dem Tierarzt Ihres Vertrauens oder wenden Sie sich an einen Hundetrainer, um sich eine Expertenmeinung einzuholen.

Hilfreich kann es zudem sein, Ihren Welpen frühzeitig in einer spezialisierten Hundeschule anzumelden. Hier kann er unter der Anleitung von Experten bereits einige grundlegende Kommandos und Verhaltensweisen trainieren. In der Regel sollten Sie einen Besuch in einer Hundeschule jedoch nicht vor der zwölften Lebenswoche Ihres Welpen anberaumen. So verhindern Sie, dass Sie das Tier überfordern.

 
Gundula Glossner

Dr. Gundula Gloßner

Praktizierende Tierärztin

  • Tierärztin, Sanfte Tiermedizin
  • ARAG Tier-Expertin
  • Fast 20 Jahre Berufserfahrung

Als praktische Tierärztin vertrete ich die sanfte Tiermedizin. Ich betrachte meine vierbeinigen Patienten immer ganzheitlich und setzte darauf, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Dabei spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Unterstützend setze ich Physiotherapie, Osteopathie, Homöopathie und Akupunktur ein.

kontakt@sanftetiermedizin.de

 

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