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Auf den Punkt

 
  • Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch den Stich von Sandmücken übertragen wird.
  • Die Krankheit kommt in den Tropen und Subtropen vor. In Europa betrifft es den gesamten Mittelmeerraum.
  • Typische Symptome beim Hund können ein geschwächter Allgemeinzustand, Hautveränderungen, Gewichtsverlust, geschwollene Lymphknoten und Fieber sein.
  • Rechtzeitig erkannt kann Leishmaniose mit Medikamenten gut behandelt werden. Der Hund bleibt jedoch ein Leben lang infiziert und Krankheitsschübe sind nicht auszuschließen.
  • Wer mit seinem Hund südliche Länder bereist, kann seinen Hund gegen Leishmaniose impfen. Zudem empfehlen sich Spot-ons und ein nächtlicher Schutz mit Fliegengittern.
 

Was ist Leishmaniose?

Leishmaniose zählt zu den sogenannten Mittelmeerkrankheiten. Sie gehört zu einer Reihe von Erkrankungen, die Hunde in den Tropen, aber auch im südlichen Europa treffen können. Verantwortlich hierfür sind Sandmücken, die durch einen Stich die Krankheitserreger übertragen. Allerdings nur, wenn sie selbst infiziert sind. Dazu kommt es, wenn sie das Blut eines Säugetiers aufnehmen, das an Leishmaniose erkrankt ist. Stechen sie anschließend ein anderes Tier, kann es zur Übertragung kommen.

Die einzelligen Parasiten der Gattung Leishmania vermehren sich vor allem in den weißen Blutkörperchen und im Gewebe. Bei Hunden mit einem guten Immunsystem können sie dort jahrelang existieren, ohne nennenswerte Symptome zu verursachen. Straßenhunde sind jedoch oft in keinem guten Gesundheitszustand und die Erkrankung kann schnell fortschreiten, was sich zum Beispiel durch deutliches Abmagern zeigt. In Südeuropa gibt es Gegenden, in denen über die Hälfte der Hunde an Leishmaniose infiziert sind. Dementsprechend hoch ist dort die Gefahr, dass der eigene Hund bei einer Urlaubsreise durch den Stich einer Sandmücke mit den Erregern in Kontakt kommen könnte.

 

Wie gelangt Leishmaniose nach Deutschland?

  • Durch die Klimaerwärmung breiten sich Sandmücken in Richtung Norden aus und wurden vereinzelt bereits im Südwesten Deutschlands nachgewiesen. Eine Übertragung der Krankheit in unseren Breiten ist daher nicht auszuschließen.
  • Außerdem wird Leishmaniose zum einen durch Hunde eingeschleppt, die aus dem Urlaub zurückkehren, zum anderen durch aus dem Ausland importierte Tierschutzhunde. Für sie wird nach einem Zeitraum von zirka 4 bis 6 Monaten eine Blutuntersuchung empfohlen, um sie auf Mittelmeerkrankheiten zu testen. Auch ein negativer Test ist keine Garantie dafür, dass der Hund nicht (verborgene) Erreger in sich trägt.
 

Ist Leishmaniose ansteckend?

Leishmaniose ist nicht unmittelbar ansteckend. Die Krankheit wird nicht durch Niesen, Husten oder auf eine ähnliche Art und Weise übertragen. Grundsätzlich darf die Krankheit jedoch keinesfalls unterschätzt werden – auch für den Menschen nicht! Bei Leishmaniose handelt es sich um eine sogenannte Zoonose. Damit werden Erkrankungen bezeichnet, die vom Tier auf den Menschen übertragbar sind: Eine Sandmücke, die beim Stich eines Hundes die Erreger der Leishmaniose aufgenommen hat, könnte diese anschließend auf einen Menschen übertragen. Indirekt ist Leishmaniose also durchaus ansteckend und macht einen nicht unerheblichen Stellenwert auf der Welt aus: Jedes Jahr erkrankt bis zu einer Million Menschen an Leishmaniose, wovor ca. 25.000 sterben. Nur in äußerst seltenen Fällen ist es bisher zu einer Ansteckung in Deutschland gekommen.

 

Symptome einer Leishmaniose beim Hund

Eine Infektion mit Leishmaniose-Erregern kann bei Hunden jahrelang unentdeckt bleiben. Der Grund hierfür könnte ein starkes Immunsystem sein, welches eine Ausbreitung der Krankheit verhindert. Dadurch sind äußerlich keinerlei Symptome erkennbar, obwohl sich die Parasiten im Körper befinden. Eines Tages kann jedoch eine deutliche Vermehrung stattfinden, woraufhin sich Anzeichen erkennen lassen.

 

Leishmaniose im Anfangsstadium
Symptome einer Leishmaniose beim Hund sind leider relativ unspezifisch. Folgende gehören dazu:

  • Appetitlosigkeit
  • Schwäche
  • Gewichtsverlust
  • Apathie
  • Fieber
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Gelenkbeschwerden
  • Hautveränderungen
  • Fellverlust
 

Welche Hautveränderungen treten bei Leishmaniose auf?

Hunde mit Leishmaniose zeigen häufig Hautveränderungen. Es handelt sich hierbei um die „Kutane Leishmaniose“. Dabei können sich Entzündungen, Geschwüre, Knoten oder Schuppen bilden. Zumeist gehen die Hautprobleme vom Kopfbereich aus und betreffen hierbei Ohrspitzen, Augen und den Nasenrücken. Sie können sich zunehmend auf weitere Körperstellen ausbreiten und machen sich zumeist deutlich durch Haarverlust bemerkbar.

Im Gegensatze dazu ist die „Viszerale Leishmaniose“ eher unscheinbar. Sie ist bekannt dafür, Entzündungen auszulösen, welche beispielsweise die Nieren und die Gelenke betreffen können.

 

Wie lässt sich Leishmaniose beim Hund nachweisen?

Sollten Sie aufgrund bestimmter Symptome vermuten, dass ihr Hund an Leishmaniose erkrankt ist, empfiehlt sich ein sofortiger Tierarzttermin. Je früher die Krankheit festgestellt wird, umso besser sind die Auswirkungen einzudämmen.

Der Tierarzt kann mittels Blutuntersuchung und/oder Gewebeproben direkte bzw. indirekte Tests durchführen. Bei direkten geht es darum, Leishmanien-DNA im Körper nachzuweisen, beim indirekten Verfahren liegt die Beweisführung dagegen auf dem Feststellen von Antikörpern. Nicht immer ist es einfach und eindeutig, Leishmaniose zu diagnostizieren, weshalb zum einen auch beide Testverfahren durchgeführt werden können, zum anderen nach weiteren Indizien gesucht werden kann. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Milz- oder Lebervergrößerung sowie Niereninsuffizienz handeln.

 

Welche Leishmaniose-Therapie gibt es für den Hund?

Sollte ein Hund positiv auf Leishmaniose getestet worden sein, bedeutet dies nicht, dass ein Ausbruch der Krankheit unmittelbar bevorsteht. Bei guter allgemeiner Gesundheit und einem stressfeien Umfeld kann ein Hund viele Jahre ohne jegliche Symptome sein.

Leider ist es weder in diesem Zustand noch wenn die Krankheit ausbricht, möglich, Leishmaniose vollständig zu eliminieren. Eine finale Heilung ist grundsätzlich ausgeschlossen. Es verbleiben auch nach einer Therapie noch Erreger im Körper des Hundes, jedoch kann zum einen deren Ausbreitung gehemmt, zum anderen ihr verursachter Schaden mit entsprechenden Medikamenten deutlich eingeschränkt werden. Von daher lässt sich der Zustand des Hundes deutlich verbessern.

Bei der Behandlung geht es unter anderem darum, auf die spezifischen Probleme des Hundes einzugehen. Diese können zum Beispiel Hautprobleme, Appetitlosigkeit, Fieber oder ganz allgemein ein geschwächte Immunsystem sein.

Zudem gibt es spezielle Medikamente (Glucantime, Allopurinol, Miltefosin), die das Wachstum der Leishmanien hemmen bzw. sie eliminieren sollen. Üblicherweise findet die Erstbehandlung mit Allopurinol statt. Der Hund benötigt über einen Zeitraum von mehreren Monaten täglich eine Tablettendosis, die vom Gewicht des Tiers abhängt. Regelmäßige Bluttests zeigen auf, ob die Dosis angepasst werden sollte. Erholt sich der Hund, kann das Medikament unter Umständen ausgeschlichen und bis auf weiteres abgesetzt werden. Regelmäßige Bluttests sollten jedoch weiterhin durchgeführt werden.

Bringt die Behandlung mit Allopurinol nicht den gewünschten Erfolg, kann über einen Zeitraum von vier Wochen zusätzlich das Medikament Milteforan zum Einsatz kommen. Ebenso wie Allopurinol verursacht es im Allgemeinen nur geringe Nebenwirkungen.

Förderlich für die Eindämmung der Leishmaniose kann auch eine Ernährungsanpassung sein. Empfohlen wird ein purinarmes Futter, da Purin den Leishmanien indirekt als Nahrungsquelle dient. Dies gilt es vor allem bei Medikamenteneinnahme – wie Allopurinol – zu berücksichtigen, da dieses den Abbau von Purin verlangsamt.

 

Wie ist die Lebenserwartung bei Leishmaniose?

Bleibt Leishmaniose unentdeckt bzw. erfolgt keinerlei Behandlung, können Organe mit der Zeit schwer geschädigt werden und die Krankheit kann innerhalb von ein bis zwei Jahren zum Tod führen. Wird die Infektion in einem frühen Stadium festgestellt und die Therapiemaßnahmen schlagen gut an, können die aufgetretenen Symptome innerhalb weniger Wochen deutlich abklingen. Leider ist dies nicht zwingend dauerhaft der Fall, da Auswirkungen der Leishmaniose schubhaft auftreten können. Dennoch bestehen gute Chancen, dass der Hund noch viele Jahre ein (fast) normales Leben führen kann und seine Lebenserwartung nicht oder nur in geringem Maß beeinträchtigt ist.

 

Impfung für Hunde gegen Leishmaniose

Es gibt in Deutschland zwei Impfstoffe gegen Leishmaniose. Diese bieten jedoch keinen hundertprozentigen Schutz. Sollten Sie eine Reise mit Hund in den Süden planen, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, ob er Ihnen zu einer Impfung rät. Wichtig zu wissen: Der Hund muss mindestens 6 Monate alt sein und – je nach Impfstoff – sind zur Grundimmunisierung drei Impfungen im Abstand von jeweils drei Wochen notwendig. Zudem tritt der Schutz erst vier Wochen nach der letzten Impfung ein, weshalb mit den Vorkehrungen rechtzeitig vor einem Urlaub begonnen werden muss. Zu bedenken ist außerdem, dass der Hund Leishmania-negativ getestet sein sollte, also nicht bereits die Krankheitserreger in sich trägt.

Die Impfung verhindert nicht die Infektion, vermindert jedoch die Wahrscheinlichkeit klinischer Symptome und das Fortschreiten der Erkrankung. Nach einem Jahr wird eine Auffrischung empfohlen.

 

Vorbeugemaßnahmen gegen Leishmaniose

Bei einer Reise in den Süden stellt sich für viele Hundehalter die Frage, ob sie ihren Vierbeiner mitnehmen sollen. Zu den Nachteilen bzw. Risiken gehört sicherlich eine gewisse Ansteckungsgefahr. Verringern lässt sich diese mit Hilfe eines Spot-ons, welches Parasiten abschreckt. Darüber hinaus kann eine Impfung den Verlauf einer möglichen Erkrankung lindern. Beide Maßnahmen sind keine hundertprozentige Sicherheit, weshalb Hunde in der Dämmerung – wenn besonders viele Plagegeister unterwegs sind – besser im Haus verweilen sollten. Idealerweise sind alle Fenster mit Fliegengittern ausgestattet und die letzte Gassirunde fand schon vor Einbruch der Dämmerung statt oder es erfolgt nur noch eine kleine Runde vor dem Schlafengehen.

Einen Tierschutzhund mit Leishmaniose adoptieren

Bei Tierschutzhunden aus dem Süden besteht immer ein gewisses Risiko, dass sie Leishmaniose-Erreger in sich tragen. Ein negativer Test bringt leider keine Gewissheit, dass der Hund nicht erkrankt ist. Vielleicht ist er infiziert, aber der Test hat noch nicht angeschlagen. Bei typischen Symptomen sollte daher auch Jahre nach einer Adoption die Möglichkeit einer Leishmaniose-Erkrankung nicht ausgeschlossen werden.

Ein großes Herz zeigen Tierliebhaber, die bereit sind, einen mit Leishmaniose-Erregern infizierten Hund zu adoptieren. Die meisten leben viele Jahre symptomlos, jedoch besteht immer ein gewisses Risiko, dass die Krankheit plötzlich ausbricht. Ausschlaggebend hierfür kann zum Beispiel ein geschwächtes Immunsystem sein, Stress im Alltag oder die Folge einer Narkose sein. Es ist daher wichtig, ca. alle sechs Monate einen Bluttest durchzuführen, um Veränderungen frühzeitig festzustellen. Wie oben beschrieben, gibt es verschiedene Medikamente, mit denen Leishmaniose in der überwiegenden Zahl der Fälle sehr gut zu therapieren ist. In diesem Fall haben die Hunde keine verringerte Lebenserwartung und noch eine gute Lebensqualität.

 
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Gundula Glossner

Dr. Gundula Gloßner

Praktizierende Tierärztin

  • Tierärztin, Sanfte Tiermedizin
  • ARAG Tier-Expertin
  • Fast 20 Jahre Berufserfahrung

Als praktische Tierärztin vertrete ich die sanfte Tiermedizin. Ich betrachte meine vierbeinigen Patienten immer ganzheitlich und setzte darauf, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Dabei spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Unterstützend setze ich Physiotherapie, Osteopathie, Homöopathie und Akupunktur ein.

kontakt@sanftetiermedizin.de

 

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