Kastration beim Hund: Vorteile, Risiken, Kosten
Eine Kastration bewirkt nicht nur die Unfruchtbarkeit. Sie sollten alle Vorteile und Nachteile sorgfältig abwägen.
01.03.2024 • 9 min Lesezeit
Was bedeutet Kastration?
Das Wort Kastration stammt vom lateinischen „castrare“ ab. Es bedeutet „verschneiden“, „entmannen“, „berauben“. Dies trifft recht gut den Vorgang, der bei einer Kastration stattfindet: Hierbei werden dem Hund operativ die Keimdrüsen entfernt. Beim Rüden handelt es sich hierbei um die Hoden, bei der Hündin um die Eierstöcke. Dieser Eingriff kann nicht rückgängig gemacht werden. Der Hund ist für den Rest seines Lebens unfruchtbar.
Was ist der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation?
Noch immer hält sich hartnäckig das Gerücht, dass man beim Rüden von einer Kastration und bei der Hündin von einer Sterilisation spricht. Doch das ist falsch! Die Begriffe haben mit dem Geschlecht eines Tiers nichts zu tun. Es handelt sich hierbei um zwei unterschiedliche Arten des Eingriffs: Während der Tierarzt bei einer Kastration die Hoden bzw. Eierstöcke des Hundes entfernt, schneidet er bei einer Sterilisation die Samen- bzw. Eileiter durch. In beiden Fällen ist die Folge davon eine Unfruchtbarkeit, wobei es bei der Sterilisation sehr vereinzelt vorkommen kann, dass die Samen- bzw. Eileiter nach einiger Zeit wieder zusammenwachsen. Einen lebenslangen hundertprozentigen Schutz verschafft nur eine Kastration.
Nicht nur die Art des Eingriffs unterscheidet eine Kastration von einer Sterilisation, sondern auch die hormonellen Auswirkungen. Bei einer Sterilisation bleibt der Hormonhaushalt unangetastet, bei einer Kastration können dagegen deutliche Veränderungen im Verhalten auftreten. Diese können gewünscht und von positiver Natur sein, doch auch das Gegenteil kann der Fall sein.
Was ist eine chemische Kastration beim Hund?
Im Gegensatz zu einer operativen Kastration ist ein Hund bei einer chemischen Kastration nur für einen Zeitraum von zirka 6 bis 12 Monaten unfruchtbar. Diese Möglichkeit bietet sich bislang nur für Rüden. Die Umsetzung erfolgt mittels eines Hormonchips, der dem Hund unter die Haut gesetzt wird. Der Eingriff ist ebenso schmerzarm, wie dies bei einem Mikro-Chip zur Kennzeichnung des Hundes der Fall ist.
Die chemische Kastration ist besonders bei Hundehaltern beliebt, die unsicher sind, ob eine Kastration sinnvoll ist. So kann beispielsweise getestet werden, ob sich unerwünschte Verhaltensweisen zum Positiven wenden. Wenn ja (z.B. geringeres Aggressionsverhalten), kann ein operativer Eingriff Sinn machen. Ändert sich nichts, müssen andere Lösungswege gefunden werden, die üblicherweise erziehungstechnischer Natur sind.
In den ersten Wochen nach dem Einsetzen des Hormonchips kann sich das Sexualverhalten eines Rüden mitunter sogar noch verstärken kann. Wie auch bei einer operativen Kastration sinken die Hormonwerte erst nach ein zwei bis drei Wochen. Da das Sperma noch in den Nebenhoden gelagert sein kann, ist der Hund bei einer chemischen Kastration erst nach ungefähr 6 bis 8 Wochen zeugungsunfähig.
Hund kastrieren oder nicht?
Falls es Verhaltensprobleme oder unerwünschte Begleiterscheinungen gibt, könnte eine Kastration sinnvoll sein. Beim unkastrierten Rüden tritt beispielsweise öfter aggressives Verhalten auf, unkastrierte Hündinnen leiden desöfteren z.B. an Scheinschwangerschaften. Ob Sie Ihren Hund kastrieren sollten, besprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt. Dieser klärt Sie über die Vor- und Nachteile auf und stellt fest, ob es eine Indikation für eine Kastration gibt.
Was sagt das Tierschutzgesetz zur Kastration?
§ 6 des Tierschutzgesetzes lautet: „Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltiers.“ Dies bezieht sich auf das Kupieren von Ohren oder Rute eines Hundes, schließt aber auch die Kastration mit ein. Sie können also nicht einfach zu einem Tierarzt gehen und von ihm verlangen, Ihren Hund zu kastrieren. Erlaubt ist der Eingriff nur, wenn ein Tierarzt hierzu seine Zustimmung gibt. Diese hängt davon ab, welche Gründe es für die Kastration gibt. Bequemlichkeit oder lediglich der Wunsch, dass der Hund nicht mehr fortpflanzungsfähig ist, gehören nicht dazu. Hat die Hündin dagegen beispielsweise viel Stress durch wiederholte Scheinträchtigkeit oder ein Rüde zeigt (sexualhormonbedingt) aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen, dann kann die Indikation geboten sein.
Einige Vorteile einer Kastration
- Keine Trächtigkeit / Zeugungsfähigkeit mehr
- Verringerte triebgesteuerte Aggression beim Rüden
- Keine Blutung / Ausfluss bei der Hündin
- Geringeres Krebsrisiko am Gesäuge und den Geschlechtsorgangen
- Keine Tumorgefahr an den Hoden
- Leicht erhöhte Lebenserwartung
- Keine Vorhautentzündung mit gelblichem Ausfluss bei Rüden
- Weniger Stress für das Tier selbst und zwischen Rüde und Hündin
- Hypersexuelle Rüden bewältigen ihren Alltag leichter
Einige mögliche Nachteile einer Kastration
- Das Risiko von Übergewicht steigt
- Gelegentlich Fellveränderungen bei Hündinnen
- Höheres Risiko für Herz-, Milz- und Knochentumore
- Gefahr der Inkontinenz bei der Hündin
- Wachstumsstörungen bei frühzeitiger Durchführung
- Erhöhtes Risiko für Schilddrüsenunterfunktion
- Ängstliche Tiere können noch ängstlicher werden
- Trotz Routineeingriff besteht ein Operationsrisiko
- Einfluss auf Knochen- und Knorpelbildung
- Unerwünschte Wesensveränderungen (z.B. Lethargie)
- Kindliches Verhalten aufgrund von Frühkastration
Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Kastration?
Während bei Katzen eine Frühkastration nicht unüblich ist, raten Tiermediziner bei Hunden eher davon ab. Im Allgemeinen gilt, dass eine Kastration nicht vor dem Ende der Wachstumsphase durchgeführt werden sollte. Dies ist bei der Hündin frühestens nach der ersten Läufigkeit der Fall. Der Zeitpunkt ist abhängig von der Größe des Hundes. Sehr kleine Hunde können bereits mit sechs Monaten das erste Mal läufig sein, während dies bei großen unter Umständen erst mit 20 Monate der Fall ist.
Besondere Umstände können dazu führen, dass eine Kastration bereits zu einem früheren Zeitpunkt empfehlenswert ist, doch dies kann zu unerwünschten Nebenerscheinungen führen. Diese können sowohl körperlicher wie auch geistiger Natur sein: Unter Umständen bleibt der Hund „in der Pubertät stecken“. Er könnte also beispielsweise eine gewisse Umtriebigkeit, Stressempfindlichkeit, Reizbarkeit oder „jugendliches Verhalten“ beibehalten. Darüber hinaus steigt bei einer zu frühen Kastration das Risiko von Gelenkkrankheiten, da Sexualhormone auch Auswirkungen auf das Wachstum sowie Knorpel- und Knochenaufbau haben.
In welchen Fällen sollte ein Hund kastriert werden?
Auch wenn eine Kastration als Routineeingriff zählt, dürfen Tierärzte sie nur durchführen, wenn eine gewisse Notwendigkeit besteht. Unter Umständen kann dies bereits zu einem Zeitpunkt sein, wenn die Pubertät des Hundes noch nicht abgeschlossen ist. Ansonsten kann ein Hund grundsätzlich in jedem Alter kastriert werden.
Beispiele, wann es sinnvoll sein kann, eine Hündin zu kastrieren:
- Tumor an den Eierstöcken oder der Gebärmutter
- Gebärmuttervereiterung /-entzündung
- Zysten an den Eierstöcken
- Abnormales Anschwellen des Scheidengewebes
- Diabetes mellitus
- Sehr ausgeprägte Scheinschwangerschaft
- Enormer Stress während der Läufigkeit
Beispiele, wann es sinnvoll sein kann, einen Rüden zu kastrieren:
- Tumor an den Hoden oder am After
- Hodenhochstand
- Verdrehung oder Entzündung der Hoden
- Verletzung zwischen Leiste und Bauchmuskel
- Prostatatumor
- Sexualhormonbedingtes aggressives Verhalten
Erziehungsprobleme und unerwünschtes Verhalten sind kein Kastrationsgrund
Das Tierschutzgesetz besagt, dass eine Kastration medizinisch begründet sein muss. Hierzu zählt nicht, wenn eine Hündin während der Läufigkeit gelegentlich heult, ohne dabei zu leiden. Schwierig wird es beim Beurteilen bestimmter Verhaltensweisen. Nur wenn diese eindeutig mit Sexualhormonen in Verbindung gebracht werden können, wäre eine Kastration akzeptabel. Oftmals handelt es sich jedoch um Erziehungsprobleme, von welchen man sich erhofft, dass sie durch das Kastrieren behoben werden. Ob dem so ist, lässt sich bei Rüden mit Hilfe einer chemischen Kastration (Hormonchip) überprüfen, die über einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten die Auswirkungen einer operativen Kastration verdeutlicht.
Was kostet eine Kastration für den Hund?
Die Kosten für eine Kastration variieren stark. Es kann daher Sinn machen, sich ein zweites Angebot einzuholen. Die jeweiligen Leistungen sollten jedoch vergleichbar sein, da es beispielsweise Unterschiede bei der Art der Narkose gibt (Inhalation oder Injektion). Abhängig sind die Kosten unter anderem vom Gebührensatz, den eine Tierarztpraxis erhebt. Nimmt man lediglich die reinen Durchführungskosten einer Kastration, die in der Tierärztegebührenordnung festgeschrieben sind, können für einen Rüden zwischen 70,60 Euro und 211,80 Euro anfallen. Bei einer Hündin ist der Eingriff aufwändiger und beträgt zwischen 192 Euro und 576 Euro. Welcher Gebührensatz erhoben wird, hängt unter anderem von der Region, dem Aufwand und der Größe des Hundes ab.
Mit diesen Kosten ist es aber bei weitem nicht getan: Neben den Operationskosten kommen zusätzliche Kosten für die Vor- und Nachuntersuchung hinzu. Kosten entstehen außerdem durch Medikamente, Materialien oder bestimmte Narkosearten. Es lohnt sich daher, sich einen Kostenvoranschlag oder zumindest einen ungefähren Kostenrahmen geben zu lassen. Insgesamt müssen Sie bei einem Rüden ungefähr mit 500 bis 600 Euro, bei der Hündin mit 600 bis 800 Euro rechnen.
Voruntersuchung beim Tierarzt
Bevor eine Kastration bei einem Hund durchgeführt wird, bedarf es eines Gesprächs mit dem Tierarzt. Dieser muss feststellen, ob der Eingriff berechtigt ist und nicht gegen das Tierschutzgesetzt verstößt. Ist dies geklärt, erfolgt eine Voruntersuchung des Tiers. Nur wenn der Hund gesund ist, kann ein OP-Termin vereinbart werden. Zur Untersuchung zählt unter anderem eine Überprüfung von Atmung, Herz und Schleimhäuten, da diese für die Narkose von Bedeutung sind. Zudem wird ein kurzer Allgemeincheck vorgenommen und der Hund gewogen. Unter Umständen erfolgt auch eine Blutentnahme oder ein Herzultraschall. Ist alles in Ordnung, vereinbart der Tierarzt mit Ihnen einen Operationstermin.
Ablauf der Kastration
Aufgrund der Vollnarkose gelten bei Hunden ähnliche Vorkehrungen wie bei uns: Der Hund sollte nüchtern sein, also in den 12 Stunden vor der Operation nichts mehr fressen, sondern lediglich Wasser trinken. Fahren Sie so rechtzeitig zur Tierarztpraxis, dass er sich davor nochmal die Beine vertreten und lösen kann.
Zeitlicher Ablauf einer operativen Kastration beim Hund:
- Bevor die Kastration durchgeführt wird, untersucht der Tierarzt den Hund nochmals, ob er narkosefähig ist.
- Der Hund wird meistens durch Injektion über einen Venenzugang narkotisiert.
- Er wird narkoseüberwacht und kann eine Infusion erhalten.
- Über einen Tubus (Schlauch) kann eine Inhalationsnarkose und im Notfall eine Beatmung stattfinden.
- Der Tierarzt entfernt die Haare an der Operationsstelle.
- Diese wird gewaschen, desinfiziert und steril abgedeckt.
- Beim Rüden werden über einen Hautschnitt die Hoden vorgelagert, Samenleiter und Gefäße abgebunden und der Hoden abgesetzt.
- Bei der Hündin eröffnet der Tierarzt die Bauchdecke hinter dem Nabel. Ob nur die Eierstöcke oder auch die Gebärmutter entfernt werden, liegt im Ermessen des Tierarztes.
- Anschließend wird die Wunde vernäht.
- Danach geht das Tier in die Aufwachphase.
Wie lange dauert eine Kastration?
Die Operation selbst nimmt ungefähr 30 bis 60 Minuten in Anspruch. Ein Eingriff bei einer Hündin dauert länger, weil er mit mehr Aufwand verbunden ist als bei einem Rüden. Inklusive Vorbereitungen und Aufwachphase vergehen mehrere Stunden, bis Sie Ihren Hund wieder abholen können.
Wie hoch ist die Sterberate bei einer Kastration?
Die Sterberate bei einer Kastration des Hundes ist sehr gering und liegt bei unter einem Prozent. Leider sind Komplikationen nie ganz auszuschließen. Sie können zum Beispiel in Zusammenhang mit der Narkose auftreten.
Aufwachphase des Hundes
Die Aufwachphase kann stark variieren und liegt ungefähr bei ein bis zwei Stunden. In dieser Zeit und darüber hinaus ungefähr weitere ein bis zwei Stunden bleibt der Hund unter tierärztlicher Beobachtung. Der Tierhalter kann zumeist schon beim Aufwachen dabei sein oder wird informiert, wenn der Hund wieder selbstständig laufen kann und abholbereit ist.
Wann darf ein Hund nach der Kastration wieder fressen?
Der Hund sollte erst wieder Futter und Wasser angeboten bekommen, wenn er ohne zu torkeln geradeaus laufen kann. Dann ist auch sicher, dass er wieder problemlos schlucken kann. Wie lange das dauert, ist individuell verschieden. Es kann sich um einige Stunden handeln aber durchaus auch bis zum nächsten Tag hinziehen.
Nachuntersuchung der Wunde
Ihr Tierarzt teilt Ihnen mit, wann er eine Kontrolle der Wunde wünscht. Diese findet üblicherweise am Tag nach der Operation statt. Zirka 10 bis 14 Tage nach dem Eingriff werden dann die Fäden bzw. Klammern entfernt.
Wie lange muss der Hund eine Halskrause oder einen Body tragen?
Es stellt ein hohes Risiko dar, wenn der Hund an der OP-Wunde leckt. Zur Vermeidung bekommt er eine Halskrause oder einen Body angezogen. Auch wenn das Tier von den Maßnahmen nicht begeistert ist, muss sichergestellt sein, dass es nicht leckt. Denn dies könnte zur Folge haben, dass die Wunde aufgeht oder sich infiziert. Im schlimmsten Fall könnte eine Nachoperation notwendig sein. Sie sollten die Halskrause höchstens kurzfristig abnehmen, wenn der Hund Probleme mit der Nahrungsaufnahme hat. Anschließend sollte sie sofort wieder angezogen werden. Das gilt sowohl für den Tag als auch die Nacht. Bodys werden zumeist besser toleriert, sind aber eventuell ein nicht ganz so guter Leckschutz. Es hängt von Ihrem Tier ab, ob ein Body ausreicht.
Ihr Tierarzt teilt ihnen mit, wie er die Wundheilung einschätzt und nach wie vielen Tagen die Halskrause abgenommen werden kann. In der Regel sollte der Leckschutz bis zum Fädenziehen konsequent eingesetzt werden. Falls Ihr Hund großen Stress mit der Halskrause empfindet, fragen Sie Ihren Tierarzt, ob alternativ ein Body genügt.
Muss ich die OP-Wunde versorgen?
Die Wunde bedarf keinerlei Pflege oder spezieller Behandlung. Am besten bleibt sie von Ihnen und vom Hund unberührt. Sollte sich ein Pflaster auf der Wunde befinden, das sich innerhalb kürzester Zeit löst, suchen Sie nochmals den Tierarzt auf. Fällt es nach ein paar Tagen von selbst ab, ist dies nicht weiter schlimm.
Zwar sollte man die Wunde in Ruhe lassen, es ist jedoch wichtig, dass sie täglich einen Blick darauf werfen. Achten Sie auf Auffälligkeiten wie Schwellungen, Farbveränderungen oder das Austreten von Eiter, Blut oder Wundflüssigkeit. Kommt Ihnen etwas ungewöhnlich vor oder entspricht nicht dem vom Tierarzt beschriebenen Heilungsprozess, sollten Sie eine Nachuntersuchung vereinbaren.
Bewegungseinschränkungen nach einer Kastration
Damit die Wunde gut verheilen kann, sind deutliche Bewegungseinschränkungen notwendig. In den ersten zwei bis drei Tagen sollten Bewegungen auf ein absolutes Minimum beschränkt sein. Lassen Sie den Hund keine Treppen rauf- und runtergehen, ins Auto oder auf die Couch springen. Es sollte keinerlei Zug auf die frische Operationsnaht einwirken.
Beim Gassigehen ist es wichtig, den Hund ausnahmslos an der kurzen Leine zu führen. Meiden Sie Kontakt zu anderen Hunden, sofern zu befürchten ist, dass Spiellaune aufkommt. Verzichten Sie zudem auf ausgedehnte Spaziergänge, sondern machen Sie nur kleine Runden.
Welche Medikamente benötigt ein Hund nach der Kastration?
Geben Sie Medikamente nach ärztlicher Anweisung. In der Regel wird über mehrere Tage hinweg ein Schmerzmittel verabreicht und darüber hinaus eventuell auch Antibiotika.
Wie lange dauert es, bis mein Hund nach der Kastration wieder fit ist?
Die ersten beiden Tage nach einer Operation kann ein Hund noch ein wenig schlapp sein. Die meisten sind jedoch recht schnell wieder fit. Dennoch ist es wichtig, ihm ausreichend Ruhe zu gönnen. Verzichten Sie auf Spielaufforderungen, lange Spaziergänge oder Ausflüge.
Übergewicht nach der Kastration
Manche Hunde nehmen nach einer Kastration an Gewicht zu. Dies hängt damit zusammen, dass zum einen der Stoffwechsel langsamer arbeitet, zum anderen der Appetit aufgrund fehlender dämpfender Wirkung durch die Geschlechtshormone steigt. Wenn Sie die Ernährung nicht anpassen, droht Übergewicht. Überwachen Sie in der Zeit nach einer Kastration regelmäßig das Gewicht Ihres Vierbeiners. Bei einer Gewichtszunahme sollten Sie die Tagesration um 10 bis 15 Prozent senken. Genügt dies nicht, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, ob er Ihnen zu einem Diätfutter rät. Es ist nämlich nicht sinnvoll, die übliche Futterration zu sehr zu verkleinern, da hierdurch nicht nur die Energiezufuhr sinkt, sondern der Hund auch weniger Nährstoffen erhält.
Kann ein Hund nach der Kastration aggressiv werden?
Falls Sie einen aggressiven Hund zuhause haben und aufgrund dessen eine Kastration in Erwägung ziehen, sollte das Verhalten genau analysiert werden. Es ist nicht auszuschließen, dass die Aggressivität unverändert bleibt oder sich sogar noch steigert. Dies könnte zum Beispiel bei einem ängstlichen Hund der Fall sein, der bei Bedrohung zuschnappt. Die Angstzustände könnten durch die Kastration noch verstärkt werden. Es sollte daher geklärt sein, ob es sich um eine sexualhormongesteuerte Aggressivität handelt. Diese liegt beispielsweise vor, wenn andere potente Rüden angegangen werden, nicht aber kastrierte Rüden, Hündinnen oder Menschen.
Wann wird der Hund nach der Kastration ruhiger?
In vielen Fällen wird ein Hund nach der Kastration ruhiger, doch dieser Effekt tritt zum einen nicht immer ein, zum anderen kann dies einige Wochen dauern. Die Verringerung des Testosterons hat unter Umständen keine oder nur geringe Auswirkungen auf das Temperament und das Bellverhalten. Welche Verhaltensänderungen die Kastration tatsächlich mit sich bringt, stellt sich eventuell erst im Laufe von Wochen oder gar Monaten heraus. Erst dann sind die Hormonwerte deutlich gesunken und die Auswirkungen der Kastration eindeutig erkennbar.
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