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Auf den Punkt

 
  • Kenntnisse über grundlegende Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Hund sind entscheidend, um im Notfall schnell und effektiv handeln zu können.
  • Grundwissen über die Vitalfunktionen eines Hundes, wie Atmung, Herzschlag, Temperatur und Schleimhäute helfen Ihnen, Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und richtig zu reagieren.
  • Erste Hilfe umfasst wichtige Sofortmaßnahmen, bis der Tierarzt eine professionelle Behandlung einleiten kann.
  • Häufige Situationen in denen Erste Hilfe beim Hund geleistet werden muss sind u.a. allergische Reaktionen, das Verschlucken von Gegenständen, Wunden oder Knochenbrüche.
  • Der Transport zum Tierarzt kann bei größeren Hunden durch provisorische Tragen erleichtert werden.
 
 
 

Richtig handeln im Notfall mit Erster Hilfe für Ihren Hund

Es ist ein Albtraum für jeden Hundebesitzer: Der eigene Vierbeiner gerät in eine gefährliche Situation und benötigt dringend Erste Hilfe. Ob Verletzungen durch einen Unfall, eine Vergiftung oder ein plötzlicher Zusammenbruch – im Ernstfall zählt jede Sekunde. Doch welche Symptome sind überhaupt kritisch und wie reagiert man in einer solchen Situation richtig?

 

Tierärztin Frau Dr. Gloßner erklärt wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Hund

Mit jahrelanger Erfahrung als Veterinärmedizinerin weiß Frau Dr. Gloßner nur allzu gut, wie wichtig schnelles und korrektes Handeln im Notfall ist. Im folgenden Video gibt sie einen Überblick über die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen für Hunde. Von der Wundversorgung bis hin zur Prüfung der Vitalfunktionen erklärt sie Schritt für Schritt, wie Sie in kritischen Situationen am besten reagieren.

 

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Anzeichen und Symptome richtig lesen – Wie erkenne ich, dass mein Hund Hilfe benötigt?

Auf die Frage „Wo tuts denn weh?“ können Sie von Ihrem Hund natürlich keine Antwort erwarten. Daher müssen Hundebesitzer besonders feinfühlig auf Verhaltensänderungen und spezielle Anzeichen reagieren. Sie kennen Ihren Vierbeiner am besten und sind daher meist in der Lage auch geringfügige Auffälligkeiten schnell zu bemerken. Ein herzensguter Hund, der sich plötzlich aggressiv verhält, oder ein aktiver Begleiter, der auf einmal lethargisch ist – Veränderungen im Verhalten können auf Schmerzen, Stress oder Krankheit hinweisen.

Weitere Anzeichen können aber auch sehr viel eindeutiger sein:

  • Lautes oder schweres Atmen, Husten oder keuchende Geräusche
  • Blutungen, Humpeln oder Lahmen
  • Kalte Gliedmaßen, Schwäche oder übermäßig schneller Puls
  • Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Durchfall
  • Krämpfe, Bewusstseinsverlust oder Zittern
 

Atmung, Puls & Temperatur Ihres Hundes überprüfen

Vitalfunktionen sind Indikatoren, die sowohl beim Menschen als auch beim Hund Auskunft über den körperlichen Zustand geben. Was bei uns allerdings normal ist, kann beim Hund schon auffällig sein. Neben der Rasse und Größe spielt außerdem das Alter eine Rolle dabei, wie Vitalfunktionen beim Hund beurteilt werden.

 

Atmung & Atemfrequenz

Die Atmung Ihres Hundes ist am Heben und Senken des Brustkorbes erkennbar. Zur Bestimmung der Atemfrequenz wird die Anzahl der Atemzüge innerhalb von 60 Sekunden gezählt. Bei kleinen Hunden liegt die normale Atemfrequenz zwischen 18 und 30 Atemzügen pro Minute, bei großen Tieren zwischen 12 und 25 Atemzügen pro Minute.

 

Herz- & Pulsfrequenz

Herzfrequenz und Puls geben Auskunft über die Funktion des Kreislaufs. Der Herzschlag kann an der linken Brustwand gefühlt werden. Um die Herzfrequenz zu bestimmen, zählt man die Anzahl der Herzschläge pro Minute. Alternativ können Sie den Puls Ihres Hundes an der Innenseite des Oberschenkels fühlen. Bei kleinen Hunden sollte der Puls normalerweise bei 100-120 Schlägen pro Minute liegen, bei großen Hunden bei 80-100 Schlägen pro Minute.

 

Schleimhäute

Auch die Schleimhäute an der Lefze geben Aufschluss über den Zustand des Tieres. Blaue Maulschleimhäute deuten auf Sauerstoffmangel hin, während blasse Schleimhäute auf einen Schock oder eine Anämie hinweisen können. Gelbliche Verfärbungen hingegen deuten womöglich auf ein Leberproblem hin.

 

Körpertemperatur

Die normale Körpertemperatur bei Hunden liegt zwischen 37,5 °C und 39 °C, bei Welpen bis zu 39,5 °C. Ab 40 °C hat das Tier Fieber. Messen Sie die Körpertemperatur bei Ihrem Hund rektal, indem Sie das Thermometer ungefähr zwei Zentimeter in den After einführen. Am besten tragen Sie dafür etwas Vaseline auf, um das Gleiten zu erleichtern.

 

Die wichtigsten Schritte im Hunde-Notfall

Im Notfall kommt es darauf an, schnell und effektiv zu handeln. Verfallen Sie allerdings nicht in Hektik oder Panik, denn Ihre Unruhe schadet eher als zu helfen und überträgt sich oft auch auf das Tier. Versuchen Sie unbedingt ruhig zu bleiben und Ihrem Hund Gelassenheit zu vermitteln. Sprechen Sie leise und langsam. Auch vorsichtiges Streicheln oder Schaukeln kann die Situation besänftigen.

Verinnerlichen Sie folgende Verhaltensweisen:

  1. Bringen Sie sich und – sofern möglich – Ihren Hund aus der Gefahrenzone an einen sicheren Ort und leinen Sie ihn an, wenn das Tier droht davonzulaufen.
  2. Vermeiden Sie laute Geräusche und plötzliche Bewegungen. Seien Sie vorsichtig, denn Ihr Hund könnte unter Schmerzen ungewohnt reagieren.
  3. Überprüfen Sie die Vitalfunktionen des Hundes und leisten Sie Erste Hilfe, wenn erforderlich.
  4. Rufen Sie den Tierarzt an oder bringen Sie Ihren Hund so schnell wie möglich in eine Tierklinik.
 

Diese Erste-Hilfe-Maßnahmen können Hundeleben retten

Erste-Hilfe-Maßnahmen ermöglichen es Ihnen, bei akuten gesundheitlichen Problemen schnell zu reagieren, die Heilungschancen Ihres Hundes zu verbessern und möglicherweise sein Leben zu retten. Außerdem kann die Kenntnis der richtigen Maßnahmen dazu beitragen, unnötigen Stress für Sie und Ihren Hund zu verringern und die Zeit bis zum Eintreffen professioneller Hilfe zu überbrücken.

Bitte beachten Sie, dass diese Informationen als erste Anlaufstelle dienen sollen und den Rat beziehungsweise die Hilfe eines Tierarztes nicht ersetzen können.

 

„Mein Hund hat einen Fremdkörper verschluckt – was tun?“

Was Sie in einem solchen Fall tun müssen, hängt ganz von Größe und Material des verschluckten Objekts ab. Handelt es sich um einen kleinen Gegenstand aus unbedenklichem Material, kann dieser meist den Magen-Darm-Trakt von allein passieren und wird kurz darauf natürlich ausgeschieden.

Größere Fremdkörper können allerdings zu Darmverschlüssen führen, was wiederum lebensbedrohlich für den Hund werden kann. Auch Dinge aus bedenklichen Materialien (z. B. Batterien) oder scharfe metallische Objekte (z. B. Nadeln) können in problematischen Magen-Darm-Verletzungen enden.

Fadenförmige Fremdkörper wie Schnürsenkel, Geschenkbänder oder Lametta sind besonders gefährlich, da sie potenziell dazu führen, dass sich der Darm auffädelt. Hier gilt: Selbst, wenn Sie das Ende des Fadens bzw. der Schnur sehen können, dürfen Sie auf keinen Fall daran ziehen. Für alle Szenarien ist der sofortige Weg zum Tierarzt unerlässlich. So wird der Fremdkörper professionell entfernt, ohne weiteren Schaden anrichten zu können.

Gut zu wissen: Das Füttern von Sauerkraut ist ein bewährtes Hausmittel, wenn Hunde Gegenstände verschlucken. Es hüllt den Fremdkörper ein und kann dafür sorgen, dass er sicher ausgeschieden wird. Konsultieren Sie Ihren Tierarzt, ob sich diese Methode für Ihren Fall eignet.

 

„Mein Hund hat sich verletzt“

Reinigen Sie offene Wunden vorsichtig mit lauwarmem Wasser und desinfizieren Sie die Stelle mit einem tierärztlichen Desinfektionsmittel. Versuchen Sie, die Wunde von Schmutz und Haaren freizuhalten.

Blutet Ihr Hund stark, beispielsweise aufgrund eines Bisses, müssen Sie schnell handeln, um den Blutverlust zu minimieren. Halten Sie das Tier so ruhig wie möglich, um die Blutzirkulation nicht weiter anzuregen. Um die Blutung zu stoppen, legen Sie zunächst ein sauberes Tuch, eine sterile Kompresse oder einen Mulltupfer direkt auf die Wunde und üben Sie leichten, aber stetigen Druck aus. Achten Sie auf saubere Hände oder tragen Sie Einmalhandschuhe. Dann legen Sie einen Druckverband an. Dazu deckt man die blutende Stelle mit einem sterilen Tupfer ab und legt z. B. eine Mullbinde oder Taschentücher als Druckpolster auf den Tupfer. Zuletzt wickeln Sie eine weitere Binde fest um die Wunde Ihres Hundes. Achtung: Wenn keine Polsterung mit einem Tupfer vorhanden ist, darf der Verband nicht zu lange angelegt bleiben. Die Gliedmaße darf nicht anschwellen.

Mit dem Druckverband geht es mit Ihrem Hund direkt zum Tierarzt, der die Wunde fachgerecht versorgt, um Infektionen und anderen Komplikationen vorzubeugen.

 

„Mein Hund hat sich das Bein gebrochen“

Symptome für Knochenbrüche sind Schmerzen, Schwellungen, Fehlstellungen oder die Unfähigkeit, eine Gliedmaße zu belasten. Fahren Sie bei einem Knochenbruch unmittelbar zum Tierarzt oder in die Klinik. Damit Sie das Risiko weiterer Verletzungen auf dem Weg dahin minimieren, schienen Sie zuvor die Gliedmaße. So sorgen Sie dafür, dass das Körperteil ruhiggestellt wird.

Zum Schienen eignen sich stabile Alltagsgegenstände wie ein Holzkochlöffel oder auch ein eingerolltes Magazin. Polstern Sie die Bruchstelle, damit kein direkter Druck auf die Verletzung ausgeübt wird. Dann wickeln Sie das Schienen-Provisorium mithilfe einer Binde um die Bruchstelle. Achten Sie darauf, dass der Wickel nicht zu fest ist!

Wichtig: Offene Knochenbrüche bei Hunden dürfen nicht geschient werden!

 

„Hat mein Hund eine Magendrehung?“

Die Magendrehung, auch Magenvolvulus oder Magentorsion genannt, ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der vor allem bei großen Hunderassen auftritt. Sie entsteht, wenn sich der Magen um seine eigene Achse dreht und dabei sowohl die Zufuhr als auch der Abfluss blockiert werden. Dies führt zu einer Aufblähung des Magens und kann unbehandelt zu schweren Folgeschäden bis hin zum Tod des Tieres führen.

Anzeichen für eine Magendrehung können sein:

  • plötzliche Unruhe
  • ein stark aufgeblähter Bauch
  • erfolglose Erbrechensversuche
  • Hecheln
  • Speicheln
  • eine erhöhte Herzfrequenz
  • Appetitlosigkeit

Bei Verdacht auf Magendrehung ist sofortiges Handeln erforderlich. Bringen Sie Ihren Hund umgehend zum Tierarzt oder in eine Tierklinik, denn jede Minute zählt.

 

Magendrehung beim Hund vorbeugen

Die genauen Ursachen einer Magendrehung sind nicht vollständig geklärt, aber Faktoren wie Fressverhalten, Futterzusammensetzung und genetische Veranlagung können eine Rolle spielen. Um das Risiko einer Magendrehung zu minimieren, sollte man großen Hunden mehrere kleine Mahlzeiten am Tag geben und vermeiden, dass der Hund unmittelbar vor oder nach dem Fressen herumtollt oder sich körperlich stark anstrengt. Auch das Vermeiden von gasbildenden Futtermitteln kann hilfreich sein. Seien Sie dennoch immer wachsam und handeln Sie bei Verdacht auf Magendrehung bei Ihrem Hund schnell.

 

„Mein Hund hat einen Insektenstich“

Ist der Stachel nach einem Insektenstich noch vorhanden, versuchen Sie ihn vorsichtig mit einer Pinzette zu entfernen. Kühlen Sie die Einstichstelle, zum Beispiel indem Sie die betroffene Pfote in kühles Wasser halten oder einen Kühlbeutel verwenden. So können Schwellung und Juckreiz gelindert werden.

In der Regel sind Bienen- und Wespenstiche für Hunde ungefährlich. Problematisch kann es aber werden, wenn der Stich im Mund- bzw. Rachenraum erfolgt ist oder eine schwere allergisch Reaktion auftritt. Achten Sie deswegen auf Anzeichen wie stark geschwollene Augenlider, Atembeschwerden, Erbrechen oder allgemeine Schwäche. Treten solche Symptome auf, erscheint die Irritation heftig oder verschlechtert sich der Gesamtzustand Ihres Hundes, suchen Sie sofort einen Tierarzt auf.

Tipp: Um schwere Folgen von Stichen im Mundraum zu vermeiden, ist es ratsam, bereits während der Welpenerziehung damit zu beginnen, dem Hund das Schnappen nach Insekten abzutrainieren.

 
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Hund & Vergiftung: Symptome, auf die Sie achten sollten

Vergiftungen bei Hunden können durch verschiedene Substanzen verursacht werden, z. B. durch Medikamente, giftige Pflanzen, Haushaltschemikalien oder bestimmte Nahrungsmittel. Symptome können je nach Art des Gifts und der aufgenommenen Menge sehr unterschiedlich sein. Zu den Anzeichen einer Vergiftung gehören:

  • Erbrechen und/oder Durchfall
  • Unruhe oder Apathie
  • Zittern oder Lähmungserscheinungen
  • Blasses Zahnfleisch
  • Blut im Kot oder Urin
  • Niedrige Körpertemperatur

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund eine Vergiftung erlitten hat, wenden Sie sich sofort an Ihren Tierarzt oder eine Tierklinik. Geben Sie an, welche Symptome Ihr Hund zeigt und was er gefressen haben könnte. Hat Ihr Hund im eigenen Garten Gift aufgenommen, nehmen Sie unbedingt die Verpackung mit zum Tierarzt, damit schnellstmöglich die richtigen Behandlungsmaßnahmen getroffen werden.

 

Was dürfen Hunde nicht essen?

Lebensmittel, die wir gerne zu uns nehmen, sind nicht automatisch unbedenklich für Ihren Hund. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich im Klaren darüber sind, welche Speisen potenzielle Gefahren darstellen. Passen Sie also ganz genau auf, was Ihr Hund frisst.

Weintrauben & Rosinen

Die süßen Früchte können innerhalb kurzer Zeit zu Erbrechen und Durchfall, im schlimmsten Fall gar zu akutem Nierenversagen bei Hunden führen. Für eine Vergiftung reichen bereits 10 bis 30 Gramm Weintrauben pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes bzw. 3 Gramm Rosinen pro Kilogramm Körpergewicht.

Das entspricht bei einem kleinen Hund mit 5 Kilogramm Körpergewicht ungefähr 10 bis 30 Trauben und bei einem 20 Kilogramm schweren Hund zwischen 40 und 120 Früchten.

Knoblauch & Zwiebeln

Das Fressen von Lauch- bzw. Zwiebelgewächsen kann ab einer bestimmten Menge zerstörend auf die roten Blutkörperchen wirken. Im schlimmsten Fall resultiert es in einer Anämie, aufgrund der die Organe des Hundes ungenügend mit Sauerstoff versorgt werden. Häufige Symptome sind dann blasse Schleimhäute, Atemnot und Herzrasen oder Appetitlosigkeit.

Als toxische Menge für Hunde wird bei Knoblauch von mehr als 5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht wöchentlich ausgegangen. Das bedeutet, dass bereits eine Knolle frischer Knoblauch bei einem 10 kg schweren Hund Vergiftungserscheinungen auslösen kann. Bei Zwiebeln gilt eine Verzehrmenge von über 5 Gramm je Kilogramm Körpergewicht pro Tag als giftig. Dies entspricht bei einem 10 kg schweren Hund ungefähr einer mittelgroßen Zwiebel.

Schokolade

Das in Schokolade enthaltene Theobromin ist der Stoff, der bei Hunden zu schweren Vergiftungen führen kann. Denn es wirkt extrem stimulierend auf das Nervensystem von Hunden. Hat Ihr Hund Schokolade gefressen, achten Sie auf folgende Symptome, die für eine potenzielle Vergiftung sprechen:

  • Unruhe
  • Verstärkte Atmung und Herzrasen
  • Ganganomalien oder Gleichgewichtsstörungen
  • Zitter- oder epileptische Anfälle

Bereits bei 20 Milligramm Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht Ihres Hundes müssen Sie aufmerksam werden. Lebensbedrohlich wird es ab 60 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Grundsätzlich gilt: Je dunkler die Schokolade, desto mehr Theobromin ist in ihr enthalten. Eine halbe Tafel Zartbitterschokolade kann für einen 10 kg schweren Hund bereits tödlich sein.

Xylit

Als Süßstoff ist Xylitol (auch als Birkenzucker bekannt) häufig in Zahnpasta, Bonbons und Kaugummi enthalten. Dabei sorgt die Aufnahme bei Hunden für eine starke Ausschüttung von Insulin, was zu einer lebensgefährlichen Hypoglykämie (Unterzuckerung) führen kann. Es kann zu Leberproblemen bis hin zum Leberversagen kommen. Eine toxische Wirkung kann bereits bei einer Menge von 0,1 Gramm Xylit pro Kilogramm Körpergewicht einsetzen. Somit kann bereits die Aufnahme von 1 Gramm Xylitol für einen 10 kg schweren Hund lebensbedrohlich sein.

Beobachten Sie Ihren Hund im Ernstfall für mindestens zwei Tage genau, denn die Unterzuckerung kann auch später eintreten. Typische Symptome für eine Xylit-Vergiftung beim Hund sind Erbrechen, Krampfen und auch Blut im Stuhl haben.

Liste weiterer giftiger Lebensmittel für Hunde

Nachfolgend finden Sie weitere Lebensmittel, die für Hunde in bestimmten Mengen giftig sein können.

Lebensmittel
Toxische Menge pro Kilogramm Körpergewicht
Avocado 1 g
Macadamianüsse & Walnüsse 2-4 g
Alkohol 1-2 ml
Koffein 60 mg
Rohe Hülsenfrüchte 0,25 g
Nachtschattengewächse (z. B. Tomaten, Auberginen) 0,5-1 g
Kartoffeln (roh oder grün) 1-4 g
Mandeln 0,5-2 g
Steinobst (Kerne) 1-3g

Generell gilt: Sobald Sie vermuten, dass Ihr Hund etwas Giftiges gegessen hat, wenden Sie sich umgehend an Ihren Tierarzt.

 

Giftige Pflanzen für Hunde

Viele Hundebesitzer sind sich nicht bewusst darüber, dass einige Zimmer- und Gartenpflanzen für ihre Vierbeiner giftig sein können. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich als Hundehalter darüber informieren, welche Zimmerpflanzen in Ihrer Wohnung womöglich eine Gefahr darstellen und was Sie in Ihrem Garten lieber nicht aussäen beziehungsweise einpflanzen sollten.

Giftige Zimmerpflanzen

  • Alpenveilchen
  • Amaryllis
  • Azaleen
  • Chrysanthemen
  • Einblatt
  • Geranie
  • Gummibaum
  • Oleander
  • Weihnachtsstern

Giftige Gartenpflanzen

  • Eisenhut
  • Buchsbaum
  • Efeu
  • Eibe
  • Fingerhut
  • Goldregen
  • Kirschlorbeer
  • Maiglöckchen
  • Rhododendron
  • Thuja

Gut zu wissen: Nicht alle Teile einer Pflanze sind gleich giftig. Sofern Ihnen bekannt ist, welchen Part der Pflanze Ihr Hund gefressen hat, teilen Sie diese Information unbedingt mit Ihrem Tierarzt, um die effektivsten Behandlungsschritte einzuleiten.

 

Wann muss ich unbedingt zum Tierarzt?

Einige Situationen erfordern eine sofortige tierärztliche Behandlung Ihres Hundes, während andere Fälle zunächst zu Hause beobachtet werden können. Sie als Hundehalter sind am besten in der Lage, das Verhalten und die Bedürfnisse Ihres Vierbeiners einzuschätzen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt oder Ihr Hund in Gefahr ist, zögern Sie nicht, Ihren Tierarzt zu kontaktieren oder eine Tierklinik aufzusuchen. Im Zweifelsfall ist es immer besser, auf Nummer sicher zu gehen und den Rat eines Veterinärmediziners einzuholen.

Bei diesen Anzeichen sollten Sie Ihren Hund umgehend einem Tierarzt vorstellen:

  • Offensichtliche schwere Verletzungen wie Knochenbrüche, tiefe Schnittwunden oder stark blutende Wunden.
  • Auffällige Atemprobleme, plötzliche Schwäche oder Bewusstlosigkeit.
  • Anhaltendes Erbrechen oder Durchfall, insbesondere wenn es Blut enthält.
  • Symptome, die auf eine Vergiftung hindeuten, wie Zittern, Apathie, Erbrechen, Durchfall oder Krampfanfälle.
  • Anhaltende Lethargie, Fieber oder deutliche Verhaltensänderungen, die auf akutes Unwohlsein hindeuten.
  • Starke Schmerzen, die sich durch Heulen, Winseln oder Aggressivität zeigen.
 

Wie transportiere ich einen verletzten Hund am besten?

Wenn Ihr Hund verletzt ist, sollten Sie ihn sicher und schonend transportieren, um seine Schmerzen minimal zu halten und weitere Verletzungen zu vermeiden. Natürlich müssen Sie den Transport zum Tierarzt oder in die -klinik immer der Situation und der Schwere der Verletzung anpassen.

Ist der Hund noch in der Lage dazu, eigenständig zu laufen, kann man ihn langsam selbstständig gehen lassen. Kleine Hunde können gut in einer Transportbox oder auf dem Arm zum Tierarzt gebracht werden. Bei größeren Hunden dient eine Decke oder ein Handtuch als Trage. Hierfür benötigen Sie Unterstützung von mindestens einer weiteren Person.

Wichtig: Bei Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung sollten Sie den Hund auf einer starren, flachen Oberfläche wie einem großen Brett oder einer ausgehangenen Tür transportieren.

Kündigen Sie sich bei einem Notfall telefonisch beim Tierarzt oder in der Tierklinik an. So werden Sie bei Ankunft bereits erwartet und Ihrem Hund wird schnellstmöglich geholfen.

 
Gundula Glossner

Dr. Gundula Gloßner

Praktizierende Tierärztin

  • Tierärztin, Sanfte Tiermedizin
  • ARAG Tier-Expertin
  • Fast 20 Jahre Berufserfahrung

Als praktische Tierärztin vertrete ich die sanfte Tiermedizin. Ich betrachte meine vierbeinigen Patienten immer ganzheitlich und setzte darauf, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Dabei spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Unterstützend setze ich Physiotherapie, Osteopathie, Homöopathie und Akupunktur ein.

kontakt@sanftetiermedizin.de

 

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