Hund adoptieren: Eine zweite Chance für Vierbeiner
Einen Hund zu adoptieren war nie einfacher als heute – und die Nachfrage ist groß. Doch was müssen Sie als neuer Halter beachten? Und wie läuft eine Adoption genau ab?
03.08.2021 • 10 min Lesezeit
Was spricht dafür einen Hund zu adoptieren?
Sich ein Haustier anzuschaffen ist eine große Entscheidung und für viele Menschen eine echte Herzensangelegenheit. Insbesondere für Hundebesitzer in spe stellt sich hier jedoch bereits ganz zu Anfang die Frage, woher das Tier kommen soll. Denn einen Hund kann man sowohl von einem Züchter kaufen als auch auf verschiedenen Wegen adoptieren.
Für den Gang zum Züchter spricht zunächst der Umstand, dass Sie sich Ihren Traumwelpen aussuchen können und der Hund hier von Geburt an in professionellen Händen war. Das bedeutet, dass die sogenannten Rasseneigenschaften und der Hintergrund des Tieres hinlänglich bekannt sind. Gleichzeitig entstehen Ihnen hier jedoch hohe Anschaffungskosten – und potenzielle Gewissensbisse, denn halterlose Hunde gibt es in Deutschland und im Ausland bereits zu genüge, in Tierheimen und Pflegestellen.
Für eine Adoption sprechen – für alle, die sie sich zutrauen – deshalb gleich eine ganze Reihe von Argumenten. Zum einen geben Sie einem einsamen Vierbeiner ein neues Zuhause. Und zum anderen setzen Sie sich mit einer Adoption aktiv gegen die überfüllten Tierheime und Pflegestellen ein oder retten gar einen Straßenhund vor der Verwahrlosung. Zudem tragen Sie mit einer Adoption nicht zur Verbreitung von unlauteren Zuchtmethoden und der industriellen Vermehrungszucht bei. Je mehr Menschen zum Züchter gehen, desto mehr bauen diese ihr Angebot aus und versuchen Wünschen und Trends zu entsprechen. Dies befeuert mitunter die Überzüchtung von besonders „süßen“ oder „außergewöhnlichen“ Rassen, die oft nur noch unter Einschränkungen oder gar akuten Schmerzen lebensfähig sind (Qualzucht). Und sogar in Sachen Geld rechnet sich die Adoption für Sie. Zumeist wird hier von Tierheimen oder anderen Anlaufstellen nämlich nur eine sogenannte Schutzgebühr verlangt, die Ihnen in der Regel weitaus weniger teuer zu stehen kommt als der Kaufpreis eines Welpen beim Züchter.
Welche Möglichkeiten gibt es einen Hund zu retten?
Wenn Sie nicht zu weit entfernt nach einem Hund in Not suchen wollen, sondern lieber direkt in der eigenen Umgebung, bietet es sich natürlich zunächst an, mit einem Tierarzt in Ihrer Nähe oder mit Bekannten zu reden, die schon Erfahrungen mit dem Thema gemacht haben. Wollen Sie jedoch komplett frei und ohne enge geografische Einschränkungen suchen, gibt es grundsätzlich verschiedene Anlaufstellen, an die Sie sich wenden können.
Wie kann ich einen Hund aus dem Tierheim adoptieren?
Wenden Sie sich für die Adoption eines Hundes an ein Tierheim, wird diese nicht von heute auf morgen vollzogen. Im Gegenteil: Eine Hundeadoption erfordert zunächst etwas Geduld. Haben Sie einen Termin vereinbart und sich vor Ort für ein Tier entschieden, kann dieses für Sie in einem ersten Schritt für eine sogenannte Kennenlernphase reserviert werden. Diese Phase dient dazu, dass Sie sich als potenzieller neuer Halter mit dem Hund vertraut machen können, zum Beispiel durch Besuche und Spaziergänge, und so eine erste Bindung aufbauen.
Läuft all das ohne Probleme ab, dann kommt es zu einer Vermittlung des Hundes durch das Tierheim. Auch diese geht jedoch nicht im Schnelldurchlauf vonstatten, sondern beinhaltet neben dem Ausfüllen einer Selbstauskunft unter anderem noch eine sogenannte Vorkontrolle. Bei dieser erhalten Sie entweder Besuch von einem Mitarbeiter des Tierheims oder – für den Fall, dass Sie weiter entfernt wohnen – von einem angebundenen Tierschutzverein in Ihrer Nähe. Allzu große Sorgen sollten Sie sich um diesen Termin jedoch nicht machen. Hier wird lediglich geprüft, ob Sie dem Hund in Ihrem Zuhause genug Platz bieten können und in einem persönlichen Gespräch erfragt, wie Sie sich das Zusammenleben mit Ihrem neuen Haustier vorstellen, um einen entsprechenden Gesamteindruck zu gewinnen. Für Sie bietet sich die Vorkontrolle dazu an, Ihrerseits noch einmal alle offenen Fragen zur Adoption anzusprechen und zu klären.
Wenn alles passt: Adoptionsvertrag & Tierheim-Schutzgebühr
Gibt es auch bei der Vorkontrolle keine Beanstandung, wird das Tierheim Sie im nächsten Schritt dazu einladen, einen sogenannten Schutz- beziehungsweise Adoptionsvertrag zu unterschreiben. In diesem versichern Sie unter anderem, den Hund ohne entsprechende Genehmigung des Tierheims nicht an Dritte zu übergeben. Zudem entrichten Sie im Rahmen der Vertragsunterzeichnung die sogenannte Schutzgebühr. Diese kann je nach Tierheim zwar unterschiedlich hoch ausfallen, in der Regel belaufen sich die Gesamtkosten für eine Hundeadoption auf 200 bis 350 Euro.
Haben Sie den Hund nun bei sich aufgenommen, kommt es in den meisten Fällen noch zu einer Nachkontrolle. Bei dieser erhalten Sie – für gewöhnlich einige Wochen nach der erfolgreichen Adoption – erneut Besuch von einem Vertreter des Tierheims. Es wird geprüft, ob der Hund von Ihnen bisher artgerecht gehalten wurde. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um sich im Zuge des Termins erneut zu offenen Fragen beraten zu lassen.
Wie Nadine und Pacco über das Tierheim zusammenfanden
Wie haben Pacco und du zusammengefunden?
"Unsere Nachbarin engagiert sich seit Jahren im Tierheim bei uns im Ort. Früher habe ich sie oft begleitet, denn meine Eltern haben mir nie erlaubt einen eigenen Hund zu haben. Einen Großteil meiner Freizeit habe ich damit verbracht mit fünf Hunden, darunter Pacco, zu spielen und spazieren zu gehen. Als ich vor drei Jahren mein Studium beendet habe und in eine eigene Wohnung zog, habe ich Pacco als nicht vermittelter Senior zu mir geholt."
Habt ihr euch schnell aneinander gewöhnt?
"Wir kannten uns ja bereits seit langem. Ich wusste genau wie Pacco tickt. Deshalb war die Eingewöhnung recht einfach. Ich habe am Anfang darauf geachtet ihn so gut es ging überall mithinzunehmen. Als ich begann ihn auch alleine zu lassen, habe ich mit kurzen Einkäufen begonnen und die Zeit meiner Abwesenheit peu á peu immer ein bisschen verlängert."
Gab es denn überhaupt keine Schwierigkeiten?
"Doch klar. Am Anfang war er mit einigen Dingen völlig überfordert. Gerade laute, unbekannte Geräusche waren problematisch. Wenn zum Beispiel die Nachbarskinder im Garten lauthals gespielt haben, hat er Angst bekommen und fing an zu bellen. Das haben wir aber auch in den Griff bekommen. Jetzt spielt er sogar schon mit ihnen Ball."
Würdest du anderen auch empfehlen, einen Hund aus dem Tierheim aufzunehmen?
"Auf jeden Fall! Ich habe mit eigenen Augen miterlebt, wie viele Hunde sich im Tierheim nach einem Zuhause sehnen. Ein Kauf beim Züchter kam für mich nie in Frage. Sollte ich mir jemals einen neuen Hund wünschen, würde ich auf jeden Fall wieder einen Hund aus dem Tierheim adoptieren."
Hunde aus Pflegestellen adoptieren
Neben den Tierheimen gibt es in Deutschland mittlerweile eine Vielzahl sogenannter Pflegestellen. Diese dienen als vorübergehende Aufnahmestellen für halterlose Tiere und fungieren immer öfter als wichtiges Verbindungsglied zwischen Tierheimen und adoptionsinteressierten Familien. Das Konzept ist dabei ganz einfach: Durch die Zusammenarbeit mit Freiwilligen werden für die Tiere „Familien auf Zeit“ organisiert, mit deren Hilfe sie zum einen an das Zusammenleben mit Menschen gewöhnt werden sollen und zum anderen besser umsorgt werden können als im Tierheim. So kann schon vor dem Kontakt mit einer potenziellen Adoptionsfamilie festgestellt werden, welchen Charakter ein bestimmter Hund hat und welche Rahmenbedingungen er in seinem neuen Zuhause braucht. Erst über die Aufnahme in einer Pflegefamilie lässt sich etwa feststellen, ob ein Hund traumatisiert ist und unter Trennungsangst leidet (also kaum allein gelassen werden kann) oder aufgrund schlechter Erfahrungen mit Menschen gar Angst vor einem zu engen Zusammenleben hat.
In Hinblick auf den Adoptionsprozess helfen die Pfleger und Pflegerinnen den Tierheimen mitunter unentgeltlich bei der Suche nach einer festen Familie für die Hunde. Etwa durch Inserate in Zeitschriften oder durch Anzeigen im Internet. Am Ablauf der Adoption ändert dies – neben dem Umstand, dass Sie sich als Interessierter hier mit Fragen direkt an die Pflegestelle wenden können – jedoch erst einmal nichts. Auch in diesem Fall werden, genau wie bei der direkten Adoption aus dem Tierheim, die üblichen Kontrollen und die Unterzeichnung eines Schutzvertrags beziehungsweise die Zahlung einer Schutzgebühr fällig.
Was muss ich beachten, wenn ich einen Hund aus dem Tierheim oder einer Pflegestation adoptieren möchte?
Haben Sie sich auf eine Hundeadoption aus dem Tierheim oder aus einer Pflegestelle festgelegt, dann sind Sie die Vor- und Nachteile einer solchen Entscheidung sicher schon zu genüge durchgegangen. Trotzdem hilft es vor der finalen Entscheidung immer, sich noch einmal zu vergegenwärtigen, was vor der Adoption geklärt sein sollten.
Hunde aus dem Ausland adoptieren
Notleidende Hunde gibt es nicht nur in Deutschland, sondern insbesondere auch im Ausland, wo die Tierheime oft noch überfüllter sind als hierzulande. Mithilfe von vermittelnden Tierschutzorganisationen können Hunde aus dem Ausland adoptiert werden.
Wie kann ich einen Straßenhund adoptieren?
Egal ob in Bulgarien, Russland, Griechenland, Spanien oder Rumänien: Immer wieder traten aus dem europäischen und außereuropäischen Ausland in der Vergangenheit Medienberichte zutage, in denen von der Misshandlung von Straßenhunden und sogar der gezielten Ermordung von halterlosen Tieren berichtet wurde. Sogenannte Tötungslager und Hundeauffangstationen gehören laut Tierschutzorganisationen weiterhin in vielen Ländern zum Alltag. Hier werden die Tiere im besten Fall nur mit dem notwendigsten Futter und Wasser versorgt und im Extremfall – oft unter dem Vorwand der Seuchengefahr – sogar gezielt getötet.
Um diese Praxis zu unterbinden, haben sich mittlerweile viele gemeinnützige und international agierende Organisationen und Tierschutzvereine darauf spezialisiert, die betroffenen Tiere auch an deutsche Halterinnen und Halter zu vermitteln. So zum Beispiel die Hunderettung Europa . Der Adoptionsprozess kann hier aufgrund der geografischen Distanz in der Regel nicht ganz so einfach organisiert werden, wie bei einer Adoption aus einem deutschen Tierheim. Trotzdem ähnelt sich der Prozess in weiten Teilen. So müssen Sie bei der Adoption eines Hundes aus dem Ausland ebenfalls zunächst eine Selbstauskunft ausfüllen und sich mit dem Tier vertraut machen. Dies kann mittlerweile sogar per Video-Call geschehen oder aber vor Ort, falls der Hund sich im Ausland bereits in einer Pflegestelle befindet. Danach können Sie alle Fragen zur Adoption mit der zuständigen Vermittlerorganisation besprechen und das neue potenzielle Zuhause des Tiers von den Tierschützern prüfen lassen. Ist hier alles in bester Ordnung, dann unterzeichnen Sie den Schutzvertrag und überweisen die Schutzgebühr, nach deren Eingang die zuständige Organisation die Überführung des Hundes nach Deutschland einleitet.
Emils Erfahrung mit seinem Straßenhund aus Spanien
Warum wolltest du unbedingt einen Straßenhund adoptieren?
"2016 war ich im Urlaub in Spanien. Ich habe mich ganz schön erschrocken über die Zustände, in denen die Streuner dort gelebt haben. Völlig verwahrlost und abgemagert. Da ich eh schon mit dem Gedanken gespielt hatte mir einen Vierbeiner ins Haus zu holen, war der Urlaub für mich wie eine Fügung des Schicksals. Denn dort fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass ich meinen Hund definitiv nicht vom Züchter holen würde."
Wie hast du die Adoption arrangiert?
"Als erstes habe ich im Internet nach seriösen Vermittlern gesucht und mich dann bei einer Organisation gemeldet, die spanische Straßenhunde in der Nähe von Valencia aufpäppelt und medizinisch versorgt. Der Kontakt war von Anfang an herzlich und kompetent. Und ich habe mich schnell dazu entschieden, einen ihrer Hunde aufnehmen zu wollen. Meinen nächsten Urlaub plante ich deshalb wieder in Spanien zu verbringen. Gleich am zweiten Tag fuhr ich zur Auffangstelle. Dort gab es so viele tolle Hunde, aber mit einem hat es besonders geklickt. Ich entschied mich für Charly. Die Vermittlung hatte natürlich viel Erfahrung und schon einigen Hunden ein Zuhause in Deutschland verschafft. Daher sind sie alles ganz genau mit mir durchgegangen."
Wie war Charlys Zustand, als er zu dir kam?
"Charly war bereits gechipt, geimpft und kastriert. Bei der medizinischen Untersuchung in Spanien ist schon aufgefallen, dass er Probleme mit beiden Hinterpfoten hat. Wegen der Misshandlungen in seiner Vergangenheit wird er wohl immer etwas hinken. Aber darauf habe ich mich eingestellt und unser Tierarzt ist spitze. Er hat uns eine Physiotherapeutin in der Nähe empfohlen. Charly macht super viele Fortschritte."
Inwiefern würdest du eine solche Hundeadoption weiterempfehlen?
"Natürlich kann ein Straßenhund schon eine ganz schöne Herausforderung sein. Aber es war eine tolle Erfahrung zu sehen, wie Charly von Tag zu Tag mehr Vertrauen zu mir fand. Empfehlen würde ich es nur Leuten, die bereits hundeerfahren sind und genug Zeit haben."
Was sollte ich beachten, wenn ich mich für eine Hundevermittlung aus dem Ausland entscheide?
Wollen Sie einen Hund aus dem Ausland bei sich aufnehmen, ist das mitunter ein langwieriger Prozess. Umso wichtiger ist es, dass Sie vor der Adoption genau wissen, worauf Sie achten sollten.
Welche gesetzliche Regelungen muss ich bei einer Hundeadoption bedenken?
Informationen dazu, welche gesetzlichen Regelungen für Sie als neuen Hundehalter gelten, bekommen Sie meist direkt auf der Webseite Ihrer Stadt oder Gemeinde. Grundsätzlich finden Sie dort auch den Hinweis, ob und wie Sie Ihren Hund in einem Hunderegister anmelden müssen. Ein solches wird beispielsweise in Niedersachsen und Hamburg geführt. Und seit Januar 2022 auch in Berlin. Während dies früher ausschließlich mit einem amtlichen Termin möglich war, bieten viele Städte und Gemeinden mittlerweile Registrierungen per Telefon, Post, E-Mail oder spezielle Online-Dienste an. Wichtig für die Anmeldung im Hunderegister ist, dass Ihr Hund per Mikrochip gekennzeichnet ist. und dass Sie bereits eine Hundehaftpflichtversicherung abgeschlossen haben. In Hamburg muss die Haftpflichtversicherung bei der Anmeldung benannt werde. Auch in Berlin und Niedersachsen ist sie verpflichtend ist).
Zudem sollten Sie sich um die steuerliche Anmeldung Ihres neuen Haustieres kümmern. Diese können Sie in der Regel über das Steuer- und Stadtkassenamt Ihrer Gemeinde erledigen.
Die erste Zeit im neuen Zuhause: Was Sie über Einzug, Eingewöhnung und Vorbereitung der Erziehung wissen sollten
Viele neue Hundebesitzer unterschätzen die Eingewöhnungszeit, die ein Tier braucht, wenn es den Standort wechselt und von heute auf morgen tagtäglich mit bisher ungewohnten Menschen zu tun hat. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihrem Hund genug Zeit geben in seinem neuen Zuhause anzukommen und nichts überstürzen. Helfen kann es dabei, zu Beginn einen klaren Tagesrhythmus und feste Regeln zu etablieren. Gehen Sie beispielsweise zu festen Zeiten mit dem Hund spazieren, füttern Sie ihn regelmäßig und halten Sie ihn aus Räumen fern, die er auch in Zukunft nicht betreten soll. Ändern Sie dabei jedoch nicht Ihren kompletten Tagesablauf. Immerhin soll das Tier sich auf lange Sicht an Sie und Ihre Routinen gewöhnen.
Hilfreich ist es in dieser Anfangsphase, wenn Sie die neuen Kontaktpersonen begrenzen. Anstatt gleich alle Freunde und Verwandte einzuladen, kann es einfacher sein erst einmal Ihre engsten Familienmitglieder mit dem Hund vertraut zu machen. Achten Sie dabei am besten darauf, dass Sie dem Hund genug Raum und Zeit geben von sich selbst aus Kontakt aufzunehmen. Ein Tier zu Beginn zu sehr zu bedrängen – insbesondere, wenn es soziale Kontakte zuvor nicht gewohnt war – kann sich negativ auf den Erfolg der Eingewöhnung auswirken. Um abzuschätzen, wie wohl sich der Hund fühlt, sollten Sie sich nach und nach mit seiner Körpersprache vertraut machen. Wodurch zeigt er Unbehagen? Wann knurrt er? Womit signalisiert das Tier, dass es sich wohlfühlt? Nach einer gewissen Zeit werden Sie dafür ein Gespür entwickeln.
Obwohl der ständige Menschenkontakt zu Beginn ein wichtiger Teil der Eingewöhnung in einer neuen Umgebung ist, muss Ihr Hund jedoch schnell lernen einmal allein zu sein. Insbesondere bei Straßenhunden und Hunden aus Tierheimen dominieren nämlich immer wieder Trennungsängste, die – sollten Sie sie mit Ihrem Verhalten befeuern – zu einem echten Trauma werden können. Wichtig ist es deshalb hier, dem Tier klare Abläufe zu signalisieren. Lassen Sie sich nicht darauf ein, ständig Zuhause zu bleiben, nur weil Ihr Hund Sie traurig anschaut, sobald Sie zur Tür hinausgehen. Gehen Sie stattdessen für kurze Erledigungen ohne ihn los und kommen Sie in einer angemessenen Zeit wieder. Nur so lernt Ihr neues Haustier, dass Sie nicht für immer verschwinden, wenn Sie einmal das Haus verlassen.
Wann sollte ich mit meinem adoptierten Hund zum Tierarzt?
Egal von wo Sie Ihren Hund haben und wie sicher Sie sich sind, dass er gesund bei Ihnen angekommen ist: Sie sollten ihn nach einer kurzen Eingewöhnung immer tierärztlich u. a. auf Impfungen und Allergien untersuchen lassen. Arrangieren Sie diesen Termin circa vier Wochen nach dem Einzug Ihres neuen Haustiers. Nicht zuletzt, weil Sie dem Tierarzt Ihres Vertrauens auch offene Fragen zur Gesundheit des Tiers stellen und sich noch einmal umfassend über wichtige Untersuchungen und Vorsorgetermine informieren können.
Gerade bei Hunden aus Tierheimen oder aus Tötungsstationen im Ausland ist dieser Termin wichtig, da Sie ohne entsprechende Untersuchungen Gefahr laufen, Parasiten (z. B. Giardien oder Rundwürmer) und Infektionskrankheiten einzuschleppen, die in Nordeuropa nicht weit verbreitet sind. Ein besonderes Risiko sind hier Krankheiten, die von Zecken übertragen werden (z. B. Babesiose oder Anaplasmose) und Krankheiten, die durch die Aufnahme von verschmutztem Wasser ausgelöst werden.
Wie kann ich mich für Hunde in Not engagieren?
Haben Sie bereits einen Hund adoptiert und möchten aktiv dazu beitragen weitere Adoptionen zu begleiten? Besitzen Sie keinen eigenen Hund, können aber temporär Ihre Hilfe anbieten? Es gibt einige Wege, sich in seinem Alltag um Hunde zu kümmern und Organisationen zu unterstützen. So bieten beispielsweise viele Tierheime die Möglichkeit, sich hin und wieder freiwillig um einzelne Tiere zu kümmern oder Hunde zum Spazierengehen auszuführen.
Liegt Ihnen dieser zeitlich begrenzte Kontakt weniger, aber wollen Sie sich trotzdem für die Tiere einsetzen, dann können Sie darüber hinaus auch ehrenamtlich tätig werden. Etwa, indem Sie in einem Tierheim bei der Veranstaltung von Events und anderen organisatorischen Tätigkeiten aushelfen oder mit einem monatlichen Spendenbeitrag Pate eines Tieres werden.
Eine interessante Erfahrung kann es auch sein, sich als Pflegestelle anzubieten, bis ein langfristiges Zuhause für einen Hund gefunden wird. Immerhin haben Sie so die Möglichkeit, Hunde für einen limitierten Zeitraum aufzunehmen und sich um sie zu kümmern, bis eine endgültige Vermittlung erfolgreich ist.
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