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20.02.2015
Giftköder – Albtraum beim Gassigehen
Ob mit Rasierklingen, Nägeln oder Scherben gespickte Fleischbällchen, mit Rattengift getränktes Brot, Herzmedikamente oder einfach nur herkömmliches Schneckenkorn – wenn es um die Produktion von Giftködern geht, scheint die Fantasie von Hundehassern keine Grenzen zu kennen. Daher sind Giftköder der Albtraum eines jeden Hundebesitzers. Und oft haben die Tiere nach dem Verzehr eines derart letalen 'Leckerlis' keine Chance.
Vorbeugen mit 'Tauschgeschäften'
Hunde sollten lernen, Essbares liegen zu lassen. Am effektivsten lernen sie dies jedoch nicht durch Verbote, sondern durch die Erhöhung ihrer Kooperationsbereitschaft. In diesem Rahmen können Besitzer ihren Tieren beispielsweise in einem ritualisierten Spiel ein Tauschgeschäft beibringen: Sobald sie etwas Fressbares am Wegesrand entdecken, wird es zu Herrchen oder Frauchen gebracht. Im Tausch dafür gibt es ein eigenes Leckerli.
Symptome erkennen
Das Problem bei Giftködern ist ihre Vielfalt. Zudem wirken einige, wie z.B. Rattengift, schleichend. Symptome zeigen sich manchmal erst nach Stunden oder gar einigen Tagen. Und nicht immer haben es Tierhalter dann mit alarmierenden Symptomen wie z.B. Erbrechen, Blut im Urin oder gar Bewusstlosigkeit zu tun, sondern einer zunächst harmlos wirkenden Müdigkeit oder Unruhe des Vierbeiners. Aber ob heftig oder nicht: Beim ersten Anzeichen auf eine Vergiftung sollte der Tierarzt aufgesucht werden. ARAG Experten raten unbedingt davon ab, das vergiftete Tier eigenmächtig zu behandeln. Hände weg von Hausmittelchen wie beispielsweise Kohletabletten oder Sauerkraut! Denn jedes Gift erfordert eine andere Behandlungsart. So kann zum Beispiel Erbrechen bei einer klassischen Vergiftung die Maßnahme der Wahl sein; bei einem mit Rasierklingen gespickten Köder jedoch das Todesurteil des geliebten Vierbeiners bedeuten.
Beweise sichern
Die ARAG Experten raten, den Tierarzt vorab unbedingt telefonisch zu kontaktieren. So können Halter sicherstellen, dass die Praxis geöffnet ist und das Ärzteteam bereit steht. Um dem Tierarzt die Behandlung zu erleichtern, sollten Hundehalter Proben von Kot, Erbrochenem oder aber – sofern vorhanden – den Giftköder mitnehmen.
Vorbereitet auf den Notfall
Auch, wenn die ARAG Experten abraten, auf eigene Faust zu behandeln – gänzlich tatenlos sind Hundehalter dennoch nicht. In Erste-Hilfe-Kursen können sie lernen, Vergiftungserscheinungen sicher zu erkennen und lernen, welche Maßnahmen direkt danach notwendig sind. Nach Auskunft der ARAG Experten bieten Hundeschulen oder Organisationen wie beispielsweise der Arbeiter Samariter Bund (ASB) regelmäßig spezielle Kurse für Hundebesitzer an.