Darf man im Auto schlafen?
In Deutschland spricht kein Gesetz dagegen, im Auto zu schlafen. Zur Wohnung darf das Fahrzeug dennoch nicht werden.
06.02.2024 • 1 min Lesezeit
Wo ist es verboten im Auto zu schlafen?
Aus verkehrsrechtlicher Sicht ist es durchaus erlaubt, im Auto zu schlafen. Aber man sollte darauf achten, wo man sein Fahrzeug abstellt. Privatgrundstücke sind ohne das Einverständnis der Eigentümer genauso tabu wie offizielle Halteverbote, die über die Straßenverkehrsordnung (StVO) festgelegt sind. Auch in Baustellennähe sollte man besser von einer Nacht im Auto absehen. Zusätzlich kann in bestimmten Arealen wie beispielsweise Naturschutzgebieten das Schlafen im Auto gänzlich verboten sein, um die Natur nicht durch Wildcamping zu belasten.
Wie viele Nächte darf man im Auto übernachten?
In der Regel gibt es keine zeitliche Begrenzung für das Übernachten im Auto. Theoretisch könnte man also wochenlang im Wagen schlafen. Das Problem hierbei ist jedoch, dass man keine Spuren hinterlassen darf. Wenn man also vorschriftsmäßig parkt, keinen Müll außerhalb des Fahrzeugs hinterlässt und den Parkplatz nicht zur Toilette macht, ist das verkehrsrechtlich unproblematisch. Dennoch sollten Sie nicht allzu lange am gleichen Ort parken und schlafen – unter anderem deshalb nicht, weil sich umliegende Anwohner gestört fühlen könnten oder die maximal zulässige Parkzeit in der Stadt bzw. Gemeinde überschritten würde.
Schlafen im Auto: Vorsicht, ein PKW ist kein fester Wohnsitz
Wer sich häuslich im Auto einrichtet – in Universitätsstädten mit wenig bezahlbarem Wohnraum keine Seltenheit – muss mit Ärger von ganz anderer Seite rechnen: Da in Deutschland eine Meldepflicht besteht, wird das Einwohnermeldeamt Ärger machen, wenn man keine Wohnung anmeldet. Und ein Fahrzeug wird als Wohnung nicht akzeptiert.
Darf man betrunken im Auto schlafen?
Wer ein Gläschen über den Durst getrunken hat, sollte unbedingt im Auto übernachten, bevor er betrunken nach Hause fährt. Das ist rechtlich absolut in Ordnung. Allerdings ist dabei zu bedenken, dass man seinen Rausch besser nicht auf dem Fahrersitz ausschlafen sollte. Alles, was so aussieht, als wolle man direkt losfahren oder als sei man gerade gefahren, kann im Zweifel harte Strafen für das Fahren unter Alkoholeinfluss nach sich ziehen. Selbst, wenn der Schlüssel nicht im Zündschloss steckt, kann dies als Fahrversuch gewertet werden. Und außerdem: Die Rückbank als Liegefläche ist ohnehin gemütlicher!
Ist Übernachten im Wohnmobil erlaubt?
Im Gegensatz zu unseren campingverrückten holländischen Nachbarn, wo das Übernachten im Wohnmobil als ‚wildes Campen‘ verboten ist, darf man in Deutschland auch in einem Campingwagen eine Nacht am Straßenrand verbringen, um seine Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen. Man sollte nur darauf achten, dass der ausgesuchte Stellplatz auch für Wohnmobile erlaubt ist, und dass man weiterfährt, sobald man ausgeschlafen hat.
Übernachtung im Fahrzeug im Winter: Das müssen Sie bedenken
Im Winter im Auto zu schlafen ist gefährlich! Wer eine oder mehrere Nächte im Auto schlafen muss oder möchte, sollte gut überlegen, welche Wärmequellen für das jeweilige Fahrzeug geeignet sind. In Campingfahrzeugen gibt es in der Regel zwar eine Gasheizung oder einen Gaskocher, mit dem man sich warmhalten kann. Allerdings ist klar davon abzuraten, die Geräte über Nacht laufen zu lassen. Es droht ein Erstickungstod während des Schlafens. Auch die Autoheizung ist nicht ratsam, weil für ihren Betrieb der Motor laufen gelassen werden muss. Dadurch könnten während Ihrer Übernachtung im Auto Abgase ins Fahrzeuginnere gelangen. Wer auf diese Variante setzt, sollte das Fenster unbedingt einen Spalt geöffnet lassen. Für einen ruhigen und vor allem gesunden Winterschlaf im Auto, um wieder fahrbereit zu sein, greifen Sie besser zu einer kuscheligen Decke oder einem komfortablen Schlafsack.
Turteltauben-Alarm: Ist Sex im Auto strafbar?
Wenn sich aus einem romantischen Abend im Auto mehr entwickelt, sollten Sie bedenken, dass Sex im Auto grundsätzlich zwar nicht verboten ist, doch nur, solange die Turteltauben es nicht darauf anlegen, entdeckt zu werden und sich niemand dadurch gestört fühlt. Kommt es zu einer Anzeige, drohen entweder ein Bußgeld von bis zu 1.000 Euro wegen sexueller Handlungen in der Öffentlichkeit oder sogar eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr wegen der Erregung öffentlichen Ärgernisses.
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