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Auf den Punkt

 
  • Ein Rooming-in ermöglicht es einem Elternteil während des Krankenhausaufenthaltes des Kindes mit in die Klinik aufgenommen zu werden.
  • Das Rooming-in soll bei Patienten für mehr soziale Nähe und Geborgenheit sorgen und so eine optimale Betreuung und Genesung gewährleisten.
  • Gesetzliche Krankenkassen kommen für die Kosten einer Mitaufnahme in der Regel nur dann auf, wenn diese medizinisch begründet ist. Die Satzungen der Krankenkassen enthalten unterschiedliche Regelungen über einen Verzicht auf ärztliche Begründungen bis zu einer bestimmten Altersgrenze. Häufig sind es sechs Jahre.
 

Kann ich als Begleitperson mit meinem Kind im Krankenhaus bleiben?

Grundsätzlich können Sie Ihrem Kind bei einem Krankenhausaufenthalt mittlerweile in den meisten Fällen aktiv zur Seite stehen. Der Grund: In der jüngeren Vergangenheit hat sich in Krankenhäusern und Pflegeheimen das sogenannte Rooming-in etabliert. Dieses ermöglicht es Eltern und anderen engen Bezugspersonen, mit dem Kind zusammen im Krankenhaus aufgenommen zu werden und so als zusätzliche Betreuungsperson stets direkt vor Ort zu sein. Hintergrund der steigenden Verbreitung der Rooming-in-Angebote sind vor allem die Vorteile einer Betreuung durch Nahestehende, insbesondere als vorbeugende Maßnahme für Deprivationserscheinungen.

Der Personenkreis, der für ein Rooming-in infrage kommt, besteht in der Regel aus:

  • Eltern, die ein krankes Kind begleiten wollen,
  • Angehörigen, die Menschen mit Demenz oder einer Behinderung im Krankenhaus zur Seite stehen
  • und eigens engagierte Pflegekräfte für den Patienten.
 

Wie viel kostet ein Rooming-in?

Die Kosten für ein Rooming-in sind von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich, belaufen sich in den meisten Fällen jedoch auf mindestens 50 Euro pro Tag. Die gesetzliche Krankenkasse kommt für diese Kosten nur auf, wenn die Begleitung als medizinisch begründet eingestuft wird oder in der jeweiligen Satzung ein Anspruch bis zu einem gewissen Alter definiert ist.

Die Auslegung der medizinischen Notwendigkeit ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Wenn Sie sicherstellen möchten, dass Sie Ihrem Kind bei einem etwaigen Krankenhausaufenthalt als Begleitperson nahestehen können, ohne hohe Kosten dafür stemmen zu müssen, ist eine Krankenhauszusatzversicherung womöglich die richtige Entscheidung.

 

Wird man krankgeschrieben, wenn das Kind im Krankenhaus ist?

In der Regel ist es den Eltern erkrankter Kinder (bis zum 12. Lebensjahr) stets möglich, sich im Fall einer Krankenhausbehandlung Ihres Nachwuchses ein ärztliches Attest zu besorgen. Die Krankschreibung sollte in diesem Fall am besten direkt am ersten Krankheitstag erfolgen und dem Arbeitgeber schnellstmöglich übermittelt werden.

Auch bei einer Krankschreibung, weil das Kind im Krankenhaus ist, gilt es zu beachten, dass es ein Limit für die Anzahl der Freistellungstage gibt. Arbeitgeber sind gesetzlich nämlich ausschließlich dazu verpflichtet, jedem Elternteil pro Kind zehn Tage berufliche Freistellung pro Jahr zu ermöglichen. Haben Sie mehrere Kinder, kann sich die Zahl der verpflichtenden bezahlten Freistellung auf maximal 25 Tage (beziehungsweise auf bis zu 50 Tage für Alleinerziehende) erhöhen.

Ein Ausnahmefall sind Kinder mit besonders schweren Erkrankungen. Hier gibt das sogenannte „Gesetz zur Sicherung der Betreuung und Pflege schwerstkranker Kinder“ vor, dass den Eltern ein zeitlich unbefristeter Anspruch auf Freistellung entsteht.

Wichtig zu wissen:
Die Notwendigkeit für die Freistellung muss immer von einem Arzt bestätigt werden. Zudem kann die Freistellungspflicht Ihres Arbeitgebers in bestimmten Szenarien auch entfallen. Zum Beispiel dann, wenn Ihr Ehe- oder Lebenspartner im selben Haushalt lebt und seiner- oder ihrerseits eigentlich genug Zeit hätte, um sich während des Krankenhausaufenthalts um das Kind zu kümmern.

 

Ab wann müssen Kinder alleine im Krankenhaus bleiben?

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für ein Rooming-in in der Regel nur für Kinder unter neun Jahren und bei medizinischer Notwendigkeit. Diese Regelung basiert unter anderem auf den Empfehlungen der Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e. V. (GKinD), in denen auch festgehalten ist, dass Kinder im Alter von über neun Jahren für gewöhnlich bereits besser mit alleinigen Krankenhausaufenthalten zurechtkommen.

Trotzdem ist eine fremde Umgebung inmitten einer Krankheit für den Genesungsprozess nicht ideal und auch für Kinder über neun Jahren eine unbehagliche Situation. Damit die Kinder nicht allein im Krankenhaus bleiben müssen, entscheiden sich immer mehr Eltern für ein Rooming-in.

 
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Was ist Hospitalismus?

Als Hospitalismus oder auch Deprivationssyndrom bezeichnet man die negativen und psychischen Begleitfolgen eines Entzugs sozialer Nähe. Dieser kann sich insbesondere durch einen lieblosen und distanzierten Umgang mit Säuglingen und Kindern im Kleinkindalter manifestieren und Jahre und Jahrzehnte nachwirken. Da Hospitalismus überall dort entstehen kann, wo Menschen emotional vernachlässigt werden, rücken in der Ursachenforschung gerade Krankenhäuser, Pflege- und Waisenheime in den Fokus, in denen es auch heutzutage oft noch an der notwendigen psychosozialen Unterstützung für Patienten mangelt.

Natürlich ist es nicht möglich, eine 24-Stunden-Betreuung im Krankenhaus zu ermöglichen. Pflegepersonal kann niemals familiäre Nähe ersetzen. Neben der Ablenkung vom ungewohnten Krankenhausalltag, erzeugt das Rooming-in eine fürsorgliche Umgebung, die als eine der besten Vorbeugemaßnahmen gegen Hospitalismus gilt.

 

Wie verbreitet ist das Rooming-in nach der Geburt?

Noch bis in die 1950er-Jahre war es nach einer Geburt üblich, Mutter und Kind räumlich voneinander zu trennen. Heute wiederum ist das Gegenteil der Fall. Nicht zuletzt, weil das Neugeborenen-Bonding, also der enge Kontakt zwischen den Eltern und dem Baby, als essenziell für die Bindung erachtet wird. In vielen Krankenhäusern gehört ein Rooming-in deshalb bereits zum Standardangebot.

Unterschieden wird hier zwischen einem 24-Stunden-Rooming-in und einem partiellen Rooming-in, bei dem das Neugeborene ein eigenes Beistellbett bekommt und jederzeit vom Personal auf der Säuglingsstation versorgt werden kann. Letztere Option bietet sich beispielsweise dann an, wenn die Mutter von der Geburt noch zu geschwächt ist, um sich rund um die Uhr um ihr Kind zu kümmern oder wenn ihr Baby auf der Frühchen-Station versorgt werden muss.

 

Familienzimmer im Krankenhaus

Viele Krankenhäuser bieten mittlerweile Familienzimmer an, die Platz für die Unterbringung beider Elternteile haben, um ihren Patienten – insbesondere direkt nach der Entbindung – die optimale Versorgung und Begleitung zu garantieren. So hat eine frischgebackene Familie Zeit und Platz, sich an die neue Situation in privater Atmosphäre zu gewöhnen. Um die Unterbringung in einem solchen Familienzimmer angenehm zu gestalten, bieten Krankenhäuser hier u. a. extra große Betten.

Die Kosten für ein Familienzimmer bewegen sich in der Regel zwischen 50 und 100 Euro pro Nacht und können bei Inanspruchnahme von zusätzlichen Leistungen weiter steigen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für ein solches Zimmer in den meisten Fällen nicht.

 
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