Franchise Unternehmen gründen – Darauf sollten Sie achten!
Die Gründung eines Unternehmens und dessen Etablierung bergen nicht selten ein finanzielles Risiko. Minimieren Sie es mit wohlüberlegtem Franchising.
31.07.2014 • 2 min Lesezeit
Sie wünschen sich Ihr eigenes Unternehmen, wollen aber auf Nummer sicher gehen? Eine Möglichkeit dazu ist das Franchising. Dabei profitieren Sie von einem bereits etablierten Konzept oder einer bekannten Marke zu und vereinfachen sich den Start in die Selbstständigkeit.
Beim Franchising verpflichtet sich der Inhaber einer Marke oder eines Konzepts, seinem Vertragspartner das erforderliche Know-how für die Gründung und die Führung seines Unternehmens zur Verfügung zu stellen.
Als Gegenleistung verlangt der Franchisegeber von Ihnen als Franchisenehmer meist eine Einmalzahlung und für die Dauer des Vertragsverhältnisses Gebühren für die Nutzung von Abläufen, Auftritten, Marken oder Symbolen.
Das Risiko kennen
Ungeachtet der Bindung an den Franchisegeber bleiben Sie ein eigenständiger Unternehmer und tragen Ihr unternehmerisches Risiko selbst.
Dieses sollte aber für Sie überschaubar bleiben, da Sie auf ein bewährtes Konzept setzen. Untersuchen Sie es also genau! Sofern vorhanden, hilft dabei das sogenannte Betriebs- oder Franchisebuch des Franchisegebers.
Es sollte nicht nur Aufschluss über das Geschäft und die Anforderungen an Sie als Franchisenehmer geben. Sie sollten auch Auskunft über die für Sie relevanten Daten erhalten, wie beispielsweise über die Marktsituation, den Wettbewerb oder den realistisch zu erwartenden Gewinn.
Kann der Franchisegeber ein entsprechendes Buch nicht vorweisen, sollten Sie dennoch die Vorlage der relevanten Daten verlangen, damit Sie Ihr Risiko abschätzen zu können. Machen Sie sich zusätzlich Ihr eigenes Bild und besuchen Sie ein Unternehmen des gewählten Konzepts.
Zahlungsfähigkeit des Franchisegebers
Treffen die Informationen Ihre Erwartungen, sollten Sie noch die Zahlungsfähigkeit des Franchisegebers prüfen. Denn ein Franchisevertrag stellt ein auf Dauer angelegtes Schuldverhältnis dar. Eine Zahlungsunfähigkeit des Franchisegebers würde den Bestand des Vertrages in Frage stellen. Im schlimmsten Fall blieben die von Ihnen bis zur vorzeitigen Auflösung des Vertrages getätigten Investitionen wirtschaftlich ohne Nutzen.
Der Franchise Vertrag
Der Franchisevertrag ist im deutschen Recht nicht näher normiert, woraus sich eine weitreichende Vertragsfreiheit ergibt, die schnell zu Ihren Lasten gereichen kann. Es ist denkbar, dass der Franchisegeber Klauseln aufnimmt, die Sie zu einer Leistung verpflichten, ohne dass Sie eine Gegenleistung zu erwarten haben.
Auch Klauseln zu einem nachvertraglichen Wettbewerbsverbot sollten Sie genau prüfen. Nachteile können für Sie auch entstehen, wenn für Sie wichtige und schützende Regelungen nicht aufgenommen werden. Dem Vertrag, der beide Seiten verpflichtet, sollte eine Schutzfunktion zukommen. So können und sollten Sie beispielsweise Regelungen zum Gebiets- und Wettbewerbsschutz aufnehmen.
Die Nutzung der Schutzrechte und die entsprechenden Gebühren, Bezugsrechte und -pflichten für Waren des Franchisegebers, die Vertragsdauer und die Kündigungsmöglichkeiten sind ebenfalls wichtige Punkte, die im Vertrag festgehalten werden sollten.
Fazit
Durch die Übernahme eines bereits bestehenden Konzeptes kann zwar das unternehmerische Risiko überschaubarer werden. Gleichzeitig können durch die vertragliche Bindung an den Franchisegeber neue Risiken entstehen, die Sie als Franchisenehmer nur nach genauer Prüfung des Konzeptes und des Vertrages erkennen und abwägen können. Lassen Sie sich dazu also am besten fachlich beraten.
Auf ein Wort: Unternehmensgründung
Wer Unternehmer werden will, sollte sich erst einmal mit sich selbst beschäftigen. Sich fragen: Will ich das, brenne ich für meine Idee, bin ich bereit, alles zu geben? Unternehmer sollten bestimmte Fähigkeiten mitbringen: Leistungsfähigkeit, Kreativität und ein fester Wille sind entscheidend. Nur wer sich und seine Grenzen kennt und voll und ganz hinter seiner Idee steht, kann auch andere für seine Geschäftsidee und Produkte begeistern. Aber das Allerwichtigste ist: Man darf hinfallen. Muss aber immer und immer wieder aufstehen, bis man seine Ziele wirklich erreicht.
Messen und Veranstaltungen, auf denen Sie mit Franchisegebern direkt in Kontakt treten oder Informationen sammeln können, finden Sie auf der Seite des Deutschen Franchise Verbands.
Könnte Sie auch interessieren