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Auf den Punkt

 
  • Cyberangriffe sind digitale Attacken, die darauf abzielen, Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen zu schädigen.
  • Zu den verbreitetsten Angriffsmethoden gehören Phishing, Ransomware und DDoS-Attacken.
  • Betroffen sind nicht nur große Konzerne, sondern zunehmend auch mittlere und kleine Unternehmen sowie Freiberufler.
  • Unternehmen können sich erfolgreich schützen und externe Sicherheitsexperten einschalten, die auf Cyberangriffe spezialisiert sind.
 

Was versteht man unter einer Cyberattacke bzw. einem Cyberangriff?

Cyberattacken sind digitale Angriffe – schädliche Aktionen, die gegen Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, aber auch gegen Privatpersonen gerichtet sind. Das Ziel dieser Angriffe: Datenklau und Systemstörung, Schädigung wichtiger Infrastrukturen oder sogar Erpressung. Cyberattacken können großen finanziellen Schaden anrichten. Dabei richten sich die Angriffe längst nicht mehr nur gegen große Konzerne. Auch für mittlerer und kleine Unternehmen sowie Freiberufler ist diese Gefahr real. Laut dem Bundeskriminalamt wurden im Jahr 2022 in Deutschland insgesamt 136.865 Fälle von Cyberkriminalität registriert.

 

Welche Arten von Cyberangriffen gibt es?

Werfen wir einen Blick auf die häufigsten Cyberangriffe. Die wohl bekannteste Art ist das Phishing. Dabei werden gefälschte E-Mails verschickt, die darauf abzielen, dass die Empfänger sensible Daten preisgeben oder schädliche Links anklicken. So wollen die Angreifer beispielsweise an fremde Zugangsdaten fürs Online-Banking kommen, um das Konto zu plündern. Sie geben sich als die Hausbank des Empfängers aus und bitten ihn, einen Link anzuklicken, um seine Daten zu aktualisieren. Kommt der Nutzer dieser Aufforderung nach, landet er auf einer Seite, die täuschend echt nachgebildet ist. Dort soll man dann die eigenen Login-Daten angeben – mit fatalen Folgen.

Ein weiterer verbreiteter Angriffstyp ist die Ransomware. Diese Art von Malware verschlüsselt wichtige Dateien auf dem Zielcomputer und verlangt ein Lösegeld für deren Freigabe. Das kann ganze Unternehmen lahmlegen und den Betrieb für Tage oder gar Wochen unterbrechen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Angriff auf das Hollywood Presbyterian Medical Center in Los Angeles im Jahr 2016, bei dem Ransomware eingesetzt wurde, um die Computersysteme des Krankenhauses zu sperren und ein Lösegeld von 17.000 $ in Bitcoin zu fordern. Der Vorfall führte dazu, dass die Patientenversorgung beeinträchtigt wurde. Hollywood Presbyterian Medical Center entschied sich letztendlich dazu, das Lösegeld zu zahlen.

DDoS-Attacken, oder Distributed Denial of Service, zielen darauf ab, die Webdienste eines Unternehmens unzugänglich zu machen. Dabei werden die Server mit einer Flut von Anfragen überlastet, um den normalen Betrieb zu verhindern. Zum Beispiel können so Online-Shops lahmgelegt werden, was zu Umsatzeinbußen und einer beschädigten Kundenwahrnehmung führt. Solch ein Angriff kann dazu führen, dass Kunden zu Konkurrenten abwandern.

Zuletzt ist auch allgemeine Malware eine ständige Bedrohung. Diese Programme dringen unbemerkt in Systeme ein und richten dort Schaden an, sei es durch Datenklau oder die Installation weiterer schädlicher Software. Das funktioniert so: Sie erhalten eine E-Mail, die scheinbar von einem vertrauenswürdigen Absender stammt. Die E-Mail enthält eine angehängte Datei, welche beispielweise als wichtige Rechnung gekennzeichnet ist. Wenn Sie diese Datei öffnen, laden Sie die Schadsoftware herunter. Diese beginnt dann, systematisch sensible Daten zu sammeln, einschließlich finanzieller und persönlicher Infos. Passiert das Ganze in einem Unternehmen, so kann das Ganze Unternehmensnetzwerk betroffen sein. Sensible Kundendaten werden geklaut, außerdem kann weitere Malware installiert werden, um weitere Teile des Netzwerks zu infiltrieren.

 

Hackerangriff und andere Cyberattacken: Wer steckt dahinter?

Hinter Cyberangriffen können sowohl Einzelpersonen als auch ganze Gruppen stehen. In den meisten Fällen handelt es sich um gut strukturierte kriminelle Organisationen. Ihr Hauptziel ist es, finanzielle Gewinne zu erzielen, indem sie Bankdaten oder Identitäten stehlen oder Lösegeld erpressen.

Es gibt auch gesponserte Hacker oder sogenannte Hacktivisten, die Cyberangriffe durchführen, um politische oder soziale Botschaften zu verbreiten. Sie agieren oft aus der Überzeugung heraus, eine bestimmte Ursache unterstützen oder gegen bestimmte Unternehmen oder Regierungen protestieren zu müssen.

Nicht zu vergessen sind Unternehmensinsider, also Mitarbeiter oder ehemalige Angestellte, die aus verschiedenen Gründen – sei es Rache, Unzufriedenheit oder finanzieller Gewinn – Angriffe auf ihr eigenes (Ex-)Unternehmen durchführen. Ihr Insiderwissen über die internen Systeme und Sicherheitslücken macht die Angriffe besonders gefährlich.

 

Cybersicherheit: Schwachstellen identifizieren und Cyberangriffe vermeiden

Die nationale Cyber-Sicherheitsbehörde BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) drängt darauf, dass sich nicht nur große Konzerne, sondern auch mittlere und kleine Unternehmen mit dem Thema IT-Sicherheit auseinandersetzen und entsprechend investieren. Nun fragen Sie sich sicher: Wie kann ich mich und mein Unternehmen vor Cyberangriffen schützen?

Zunächst gilt es, Cyberrisiken zu identifizieren und mögliche Schwachstellen aufzudecken, um entsprechende Präventivmaßnahmen zu planen. Dazu muss die IT-Infrastruktur analysiert werden: Netzwerke, Server, Endgeräte und Softwareanwendungen. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf Systeme gelegt werden, die sensible Daten verarbeiten oder speichern, da diese häufig Ziel von Angriffen sind.

Die Identifikation von Schwachstellen kann durch automatisierte Tools erfolgen, die das Netzwerk scannen und bekannte Sicherheitslücken aufdecken. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, regelmäßige Tests durchzuführen, bei denen Sicherheitsexperten versuchen, in das System einzudringen, um Sicherheitslücken aufzudecken, die von automatisierten Tools möglicherweise übersehen werden.

Auf Basis der erkannten Schwachstellen wird ein Sicherheitsplan entwickelt. Dieser muss individuell auf die Risiken zugeschnitten sein und präventive, detektive sowie reaktive Maßnahmen beinhalten. und klare Richtlinien für das Vorgehen bei Angriffen beinhalten.

 

Cybersicherheit erhöhen durch Schulung der Mitarbeiter

Ein oft übersehener, aber wichtiger Aspekt der Cybersicherheit ist die Schulung der Mitarbeiter. Menschen sind oft das schwächste Glied in der Sicherheitskette und viele Cyberangriffe beginnen mit einem einfachen Phishing-Versuch. Regelmäßige Kurse und Fortbildungen können tatsächlich dazu führen, das Risiko von Cyberattacken zu reduzieren. Das Bewusstsein für die Arten von Cyberangriffen wird geschärft, Ihr Team lernt, wie es Angriffe erkennen und darauf reagieren kann. Idealerweise sollten diese Schulungen auf allen Ebenen der Organisation stattfinden und regelmäßig aktualisiert werden, weil es immer wieder zu neuen und komplexeren Bedrohungen kommt.

 
 
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5 Maßnahmen zur Abwehr von Cyberattacken

Was Unternehmen, Einrichtungen und Vereine brauchen, sind robuste, belastbare Sicherheitsmaßnahmen. Sie schützen vor Hackerangriffen und anderen Cyberbedrohungen, die großen Schaden anrichten können.

  1. Firewalls und Antivirenprogramme
    Firewalls sind die erste Verteidigungslinie eines Unternehmens gegen Cyberangriffe. Sie überwachen den ein- und ausgehenden Netzwerkverkehr und blockieren Datenpakete, die als gefährlich oder nicht regelkonform eingestuft werden. Moderne Firewalls sind hochgradig konfigurierbar und können speziell auf Ihr Unternehmen zugeschnitten werden. Antivirenprogramme durchsuchen den Computer nach Malware und anderer schädlicher Software, entfernen diese Bedrohungen und schützen vor zukünftigen Infektionen. Diese Programme müssen regelmäßig aktualisiert werden, um vor neuen Bedrohungen zu schützen.
  2. Multi-Faktor-Authentifizierung
    Die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) erhöht die IT-Sicherheit, indem der Benutzer zwei oder mehr Nachweise (Faktoren) vorlegen muss, um seine Identität zu bestätigen, bevor er Zugang erhält. Diese Faktoren können etwas sein, das der Nutzer weiß (wie ein Passwort), etwas, das der Nutzer besitzt (wie ein Smartphone), oder etwas, das den Nutzer biologisch identifiziert (wie ein Fingerabdruck). MFA ist besonders wichtig für den Zugang zu sensiblen Systemen und Daten.
  3. Verschlüsselung von Daten und sichere Netzwerkarchitekturen
    Verschlüsselung ist eine der wirksamsten Methoden zum Schutz von Daten. Sie wandelt die ursprünglichen Daten in eine Form um, die ohne den entsprechenden Schlüssel nicht lesbar ist. Daten sollten sowohl im Ruhezustand als auch während der Übertragung verschlüsselt werden, damit sie auch im Falle eines Datenlecks geschützt sind. Eine durchdachte Netzwerkarchitektur kann die Cybersicherheit Ihres Unternehmens ebenfalls stärken, indem kritische Systeme und Datenbanken isoliert werden und der Zugang zu ihnen streng kontrolliert wird. Dazu gehören die Netzwerksegmentierung, die Einrichtung demilitarisierter Zonen (DMZs) und eine gezielte Konfiguration von Zugriffskontrolllisten.
  4. Aktualisierung und Patch-Management
    Software und Betriebssysteme müssen regelmäßig aktualisiert werden, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen. Ein Patch-Management-Programm stellt sicher, dass alle verwendeten Systeme und Anwendungen stets auf dem neuesten Stand sind. Verzögerungen bei der Implementierung von Sicherheitspatches können Türen Angreifern Tür und Tor öffnen, daher sollte dieser Prozess eine hohe Priorität haben.
  5. Backups und Disaster-Recovery-Pläne
    Regelmäßige Backups wichtiger Daten sind zwingend erforderlich. Sie sollten an sicheren Orten aufbewahrt werden. Zu effektiven Backup-Strategien gehören auch Disaster-Recovery-Pläne, also Notfallwiederherstellungspläne für den Fall, dass Daten durch Cyber-Angriffe verloren gehen.
 

Hacker verlangt Lösegeld? So reagieren Sie auf einen Cyberangriff

Ihr Unternehmen ist Opfer eines Cyberangriffs geworden? Keine Panik! Bleiben Sie ruhig und handeln Sie strukturiert. Im Folgenden haben wir für Sie die wichtigsten Schritte zusammengestellt, die ein Unternehmen im Falle eine Cyberattacke ergreifen sollte:

Schritt 1

Informieren Sie sofort relevante Personen in Ihrem Unternehmen, wie die IT-Abteilung und die Geschäftsleitung.

Schritt 2

Holen Sie sich professionelle Hilfe von externen Sicherheitsexperten, die auf die Bekämpfung von Cyberangriffen spezialisiert sind.

Schritt 3

Finden Sie den Ursprung („Patient Zero“). Welches System war als erstes betroffen? Hier müssen Sie ansetzen, um den Angriff zu stoppen.

Schritt 4

Sichern Sie alle wichtigen Informationen wie Systemprotokolle, Log-Dateien und Screenshots. Halten Sie alle Ereignisse, Maßnahmen und Beobachtungen schriftlich fest. All das ist wichtig für eine spätere Analyse und mögliche rechtliche Schritte.

Schritt 5

Informieren Sie Behörden wie das Landeskriminalamt oder das Bundesamt für Verfassungsschutz, insbesondere wenn Sie vermuten, dass der Angriff von einem staatlichen Akteur ausgeht.

Schritt 6

Kommen Sie Ihren Meldepflichten bei Datenschutzverletzungen oder Angriffen auf kritische Infrastrukturen nach.

 

Rechtsanwalt Udo Vetter zu Cyberangriffen in Unternehmen

„Sofern Sie als Unternehmer trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Opfer eines Cyber-Angriffs werden, sollten Sie eine Strafanzeige bei der Polizei stellen. Dies gilt gerade dann, wenn Ihre Firma erpresst wird. Dabei wenden Sie sich am besten an die Zentralen Ansprechstellen Cybercrime der Länder und des Bundes.

Vor allem sollten Sie auf keinen Fall das geforderte Lösegeld zahlen. Denn Sie wissen nicht, ob die Erpresser dann wirklich den Zugriff auf die eigenen Daten ermöglichen. Oft ist das nicht der Fall. Darüber hinaus sollte bedacht werden, dass es sich hier um ein lukratives Geschäftsmodell von Kriminellen handelt. Es funktioniert nur, da sich manche Firmen schnell einschüchtern lassen, da sie Angst haben um ihren guten Ruf. Verständlich, denn sie möchten sich gegenüber der Öffentlichkeit und ihren Kunden nicht die Blöße geben, dass Cyberkriminelle ihr System geknackt haben. Genau diese Sichtweise ist jedoch falsch.

Bei einer Strafanzeige besteht die Möglichkeit, dass die Täter gefasst werden. Hierbei handelt es sich keinesfalls um ein Kavaliersdelikt. Vielmehr müssen diese mit einer mehrjährigen Gefängnisstrafe rechnen. Eine Bestrafung kommt vor allem wegen Erpressung, Datenveränderung sowie Computersabotage infrage. Wie für alle Lebensbereiche gilt aber auch hier: Im Fall der Fälle hilft letztlich eine gute Versicherung, zum Beispiel eine spezielle Cyberversicherung für Unternehmen.“

 

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